Autor/in
Daniel Anderes
Daniel Anderes ist Leiter des Lilienberg Unternehmerforums. Er verantwortet die Bereiche Finanzen und Verwaltung der Stiftung und hat die operative Leitung des Unternehmerforums.
Daniel Anderes ist Leiter des Lilienberg Unternehmerforums. Er verantwortet die Bereiche Finanzen und Verwaltung der Stiftung und hat die operative Leitung des Unternehmerforums.
Die Weihnachtsfeiertage sind schon wieder Geschichte und wir müssen uns zügig an die neue Schreibweise des Jahres 2019 gewöhnen. Ich hoffe, dass Sie schöne Festtage hatten. Für einige waren es vermutlich leider Tage der Einsamkeit. Für andere lediglich normaler Alltag.
Sie operierten, verkauften, moderierten, servierten oder kochten, damit andere in Ruhe feiern konnten. Arbeiten, wenn andere Geschenke auspacken oder den geschmückten Tannenbaum bewundern - keine schöne Vorstellung, aber in der heutigen Zeit unabdingbar.
Wie auch immer, eine neue Jahreszahl lässt die Herausforderungen und Tatsachen nicht einfach verschwinden. Schliesslich ist eine Hypothek am 1. Januar auch nicht von sich aus amortisiert.
So werden auch 2019 unsere Gesundheitskosten weiter steigen.
Wir werden weiterhin täglich die Fläche von etwa zehn Fussballfeldern überbauen.
Unsere Gletscher werden weiter schmelzen, die Schneefallgrenze weiter steigen.
Die Erhöhung der Durchschnittstemperatur in den Alpen um 1,5 Grad Celsius bleibt eine Tatsache. Auch eine einzige Bitcoin-Transaktion wird weiterhin so viel Energie benötigen, wie ein Tesla, der 500 km weit fährt. Die Nachfrage nach Gütern aus der Natur ist in den vergangenen 50 Jahren so stark angestiegen, dass dies einer jährlichen Regenerationskraft von 1,7 Erden entspricht. Die Schweiz hat aufs Ganze umgerechnet gar einen ökologischen Fussabdruck von drei Planeten.
Kinder kennen solche Sorgen und Nöte (noch) nicht. Sie identifizieren sich mit einem Idol oder einem Superhelden und kämpfen mit Schwert, Laserpistole oder Superkräften erfolgreich gegen das Böse.
Was aber passiert, wenn wir älter werden? Meist hören wir auf mutig zu sein, fühlen uns als Teil der Masse und versuchen, ja nicht aufzufallen. Wir setzen uns selbst nicht (mehr) für Gerechtigkeit ein, sondern warten darauf, dass die Gesetze ihren Zweck erfüllen.
Auch wenn viele Mutige in der Gesellschaft hoch angesehen sind und Schüchterne aufgefordert werden, aus sich herauszukommen, unternehmen wir oft nicht genug, um den Herausforderungen zu begegnen und gegen das Schlechte anzukämpfen. Dazu braucht es keinen fiktiven Schurken, feuerspeienden Drachen oder Meteorit, der droht, den Planeten zu zerstören. Die Realität auf unserem Globus genügt.
Schon alleine die Aufgabe, uns um das zu kümmern, was uns täglich widerfährt, ist Herausforderung genug – oder zumindest ein Anfang. Mut bezieht sich nicht nur auf heldenhafte Taten. Mutig sein bedeutet keinesfalls Dinge zu tun, bei denen eine grosse Gefahr für Körper, Leben oder Wohlstand besteht. Das nennt sich «süchtig sein, nach dem Kick» oder einfach «Dummheit». Mutig sein bedeutet, etwas zu wagen. Etwas Neues auszuprobieren. Und vor allem keine Angst davor zu haben, dass etwas schief gehen könnte.
Für das noch junge Jahr wünsche ich Ihnen alles Gute, Gesundheit, spannende Herausforderungen, viele interessante Begegnungen und uns allen die Fähigkeit, jeden Tag ein bisschen mutiger zu werden.
Daniel Anderes ist Leiter des Lilienberg Unternehmerforums. Er verantwortet die Bereiche Finanzen und Verwaltung der Stiftung und hat die operative Leitung des Unternehmerforums.
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