Ein Skiunfall veränderte Sonja Lippuners Leben. Seither widmet sich die St.Gallerin noch vertiefter der Kunst.
Sonja Lippuner, wann und wie haben Sie die von Ihnen ausgeführte Kunstform für sich entdeckt?
Die darstellende und bildende Kunst hat mich schon immer interessiert. Einer meiner Träume, als ich mit der Kindererziehung beschäftigt war, war es eine Weiterbildung im künstlerischen Bereich absolvieren zu können. Deshalb habe ich im 2013 eine Weiterbildung begonnen (HF für Bildende Kunst SFGSG), welche ich in der Hälfte aus gesundheitlichen und finanziellen Gründen abgebrochen habe. Trotzdem konnte ich viel Gelerntes mitnehmen. Meine aktuellen Arbeiten, der Prozess um die Fischvermehrung, ist während der Weiterbildung entstanden und stetig weitergewachsen. Auf Grund meiner Paraplegie gehen solche Arbeits-Prozesse bei mir etwas langsamer voran.
Was zeichnet Ihre Arbeiten aus? Was sind Ihre Eigenheiten?
Ich habe eine eigeneTechnik entwickelt und arbeite mit Abdrucken von Fischen und Ocopoden mit Sepiatinte aber auch mit durchsichtigem Acryllack.
Ich bin auch Taucherin und fotografiere Unterwasser, deshalb berührt mich alles was mit Meeren, Seen und UW-Fauna zu tun hat sehr.
Welche Highlights konnten Sie seit dem «Start» für sich verbuchen?
Meinen Start würde ich verorten, als ich die Weiterbildung begonnen habe, also im 2013. Der Grund dafür war, dass meine drei Kinder alle erwachsen geworden sind und ich mich neune Lebensthemen widmen konnte. Meine Highlights waren die Ausstellungen an denen ich einige meiner Arbeiten präsentieren durfte und das Feedback ich zu meinen Arbeiten bekomme.
Trifft Sie Kritik?
Hmmm. Kommt drauf an ob sie konstruktiv ist oder nicht. Ich werde des öfteren danach gefragt, ob ich den Fisch nachher esse. Nein, das tuh ich nicht. Die Abdruckgeber sind mit Acryl- oder Ölfarbe oder mit Acryllack kontaminiert. Deshalb wäre das keine gute Idee. Manche denken vielleicht, dass es repektlos ist. Ich denke da anders. Ich betreibe, in Zeiten der Überfischung und Gewässerverschmutzung, Fischvermehrung und setze so dieser Entität ein Denkmal.
Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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