Eine Schliessung des Spitals Wattwil wäre für das Toggenburg fatal. Ein Lichtblick lässt hoffen.
Vor bald einem Jahr hat der Spitalverwaltungsrat das Damoklesschwert der Schliessung über das Spital Wattwil gehängt und kurz darauf auch noch eine Denkpause – sprich Baustopp – über die laufenden Arbeiten zur Erneuerung des Spitals verhängt. Bevölkerung, Mitarbeitende, Patientinnen und Patienten sind verunsichert.
Eine Schliessung des Spitals Wattwil wäre für das Toggenburg fatal. Damit wäre die medizinische Versorgung in unserer Region nicht mehr gewährleistet. Gerade die ältere Bevölkerung braucht keine Zentrumsversorgung, sondern ist am besten versorgt, wenn das wohnortnah geschieht. Das Spital ist zudem der grösste Arbeitgeber im Toggenburg. Bei einer Schliessung gingen rund 250 Arbeits- und Ausbildungsplätze verloren. Rund 1'500 weitere Stellen im Gesundheits- und Sozialwesen in der Region sind direkt oder indirekt mit dem Spital verbunden. Und welches Signal eine gefährdete Gesundheitsversorgung für die Standortattraktivität hätte, will ich mir gar nicht erst ausmalen.
Es ist ein Lichtblick, dass der Wattwiler Gemeinderat nun ein Modell für die Neuausrichtung des Spitals Wattwil mit einem redimensionierten stationären und ausgebautem ambulanten Angebot vorgestellt hat. Das Modell überzeugt, weil es schon in anderen Regionen erfolgreich erprobt ist. Der Kanton Graubünden setzt auf dieses Konzept der integrierten medizinischen Versorgung. Und was in den Bündner Talschaften funktioniert, hat auch bei uns im Toggenburg Zukunft. Die vorgeschlagene neue Rechtsform ist flexibel genug, um alle Leistungserbringer im Toggenburg von Betroffenen zu Beteiligten zu machen und der Kanton hat weiterhin die Möglichkeit, sich einzubringen und seinen verfassungsmässigen Auftrag wahrzunehmen.
Wir von der Region Toggenburg sind überzeugt, dass dieses Modell erfolgreich umgesetzt werden kann und somit die Gesundheitsversorgung und die Arbeitsplätze in der Region Gesichert werden können.
Daniel Blatter ist Geschäftsführer «Region Toggenburg».
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