Der Kanton St.Gallen und die Behörden von Goldach, Rorschach und Rorschacherberg stehen weiterhin hinter dem Projekt «Autobahnanschluss Plus», auch wenn die Kritiker lauter werden. Nun haben die treibenden Kräfte hinter dem Projekt den vorgesehenen Marschplan bekanntgegeben.
Braucht es im Raum Rorschach-Goldach-Rorschacherberg einen zusätzlichen Autobahnanschluss? Das wird derzeit heftig diskutiert. Die Vorgeschichte ist in den weiteren Artikeln unten zu finden.
Nun informieren der Kanton St.Gallen und die beteiligten Gemeinden zusammen über das weitere Vorgehen.
Die Resultate der zweijährigen Projektierungsphase für den AutobahnanschlussPlus werden demnach am 17. September 2019 an einer Informationsveranstaltung vorgestellt. Die Stimmberechtigten in Goldach und Rorschach können dann am 17. November 2019 an der Urne entscheiden, ob das Gesamtprojekt AutobahnanschlussPlus weiterentwickelt werden soll.
Die Vorereignisse werden wie folgt geschildert. Das Entwicklungsprojekt «AutobahnanschlussPlus» wurde vom Kanton St. Gallen zusammen mit den drei Gemeinden Goldach, Rorschach und Rorschacherberg arbeitet. Im August 2017 stellten die Beteiligten das Projekt der Bevölkerung vor. Nach Auswertung der öffentlichen Vernehmlassung verabschiedete die Steuerungsgruppe eine überarbeitete Version des Masterplans. Anschliessend wurden die Projektierungsarbeiten in Angriff genommen. Das Vorprojekt für die Kantonsstrasse zum See soll im September 2019 vorliegen und an der erwähnten Informationsveranstaltung am 17. September 2019 präsentiert werden.
Abstimmung im November
«Dank des grossen Nutzens und der sehr hohen Wirksamkeit des Projektes konnte die Finanzierung sowohl auf Bundes- (Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds NAF, Agglomerationsprogramm) als auch auf Kantonsebene (kantonales Strassenbauprogramm) sichergestellt werden», heisst es in der gemeinsamen Mitteilung weiter.
Damit das Projekt realisiert werden kann, braucht es die Zustimmung der Gemeinden Goldach und Rorschach. Die Stimmberechtigten entscheiden am 17. November 2019 über das Vorprojekt. Bei einem Nein zum Kantonsstrassenprojekt würde der Bund sein Projekt für den Autobahnanschluss beenden. Bei einem Ja würde das Projekt im Detail ausgearbeitet. Anschliessend folgte das Auflageverfahren mit den entsprechenden Rechtsmittelmöglichkeiten.
Mehrstufiges Vorgehen
Das Gesamtprojekt «AutobahnanschlussPlus» umfasst einen neuen Autobahnanschluss (Bund), eine neue Kantonstrasse zum See (Kanton) sowie zahlreiche Begleitmassnahmen in den drei Gemeinden (Gemeinden Goldach, Rorschach und Rorschacherberg). Die Abstimmung der einzelnen Projektebenen verlange nach einem mehrstufigen Vorgehen und beanspruche entsprechend Zeit, heisst es weiter.
Der Masterplan bilde die Grundlage für alle Arbeiten. In ihm sind alle Detailinformationen und Entscheidungsgrundlagen zusammengefasst. Nach der breit angelegten Vernehmlassung wurde er überarbeitet. Und weiter: «Auch die von der Gegnerseite favorisierte Alternativ-Variante «Null Plus» (neue Unterführungen, aber ohne Autobahnanschluss) wurde geprüft und die Resultate wurden im Masterplan ergänzt.»
Anschliessend würden die detaillierten Projektierungsarbeiten für den Autobahnanschluss durch das Bundesamt für Strassen (ASTRA) sowie für die Kantonsstrasse zum See durch den Kanton starten. Parallel dazu wären die Gemeinden an den lokalen Projektelementen der Gesamtlösung gefordert. So fahren in Goldach noch diesen Monat die Bagger für die Verlängerung der Mühlegutstrasse und die neue SBB-Unterführung auf.
Bevölkerung informieren und einbinden
In der Mitteilung wird auch auf den Vorwurf der Gegner eingegangen, es sei bisher einseitig informiert worden über das Projekt. Dazu heisst es: «Den Behörden sei es wichtig, offen und transparent zu informieren. Der über 100-seitige Masterplan ist öffentlich zugänglich. Die wichtigsten Elemente wurden zum in einem Informationsflyer zusammengefasst. Im August 2017 fand eine Informationsveranstaltung statt. Danach wurde regelmässig über Medienmitteilungen informiert.»
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