Die Ems-Chemie wurde am 12. November in Biel mit dem vierten Nationalen Bildungspreis ausgezeichnet. Die Gossauer Holzbauunternehmerin Katharina Lehmann hob hervor, dass sich ihre Branche auch dank der Berufsbildung stark entwickeln könne.
Der Nationale Bildungspreis wird gemeinsam von der Hans Huber Stiftung und der Stiftung FH SCHWEIZ verliehen. Beide Institutionen haben sich der Förderung des dualen Bildungswegs verschrieben. Die Wirtschaft stehe in der Pflicht, das Berufsbildungsmodell bekannter zu machen, um qualifiziertere Lernende zu finden, sagte Christian Fiechter, Präsident der Hans Huber Stiftung. Das Preisgeld von 20‘000 Franken wird in die Entwicklung einer firmeninternen Berufsbildung-App investiert. Fiechter freute sich deshalb umso mehr, dass die Preisgelder der letzten Preisverleihungen einiges bewirkt hätten.
Für Tradition und Modernität
Katharina Lehmann sprach exemplarisch über die Entwicklung in der Holzwirtschaft. Die Verwaltungsratsdelegierte der Lehmann-Gruppe Gossau bezeichnete das duale Bildungssystem als wichtiges Fundament, auf dem ihre Branche schon heute die Zukunft baue – mit «digitaler Kompetenz», die immer mehr gefragt sei. Die Holzwirtschaft lebe von gut ausgebildeten Menschen, «die in unserer Branche arbeiten, sich engagieren und die auch das Potenzial haben, im Ausland zu arbeiten». Lehmann berichtete über Einsätze von Schweizer Fachkräften in Schwellenländern, die für die Multiplikation im Ausland besorgt seien. Die Mitarbeitenden seien Erfolgsfaktoren, weil sie sich dem Handwerk und damit der Tradition, gleichzeitig aber der Modernität verpflichtet fühlten.
«Mentorin der Berufsbildung»
Magdalena Martullo-Blocher, CEO der Ems-Chemie, nahm den vierten Nationalen Bildungspreis stellvertretend für ihr Aus- und Weiterbildungsteam aus den Händen von Christian Wasserfallen entgegen. Der Nationalrat ist Präsident der Stiftung FH SCHWEIZ und bezeichnete Martullo-Blocher in seiner Laudatio als «emsige Mentorin der Berufsbildung und Glücksfall», weil sie sich als Unternehmerin ganz praktisch und als Nationalrätin auch in der Politik für das duale Bildungssystem stark mache.
Die Jury des Nationalen Bildungspreises
In der Jury für die Evaluation des Preisträgers des Nationalen Bildungspreises der Hans Huber Stiftung und der Stiftung FH SCHWEIZ haben folgende Fachleute Einsitz:
Christian Fiechter, Präsident Hans Huber Stiftung
Nick Huber, Stiftungsrat der Hans Huber Stiftung
Rainer G. Kirchhofer, Stiftungsrat und Geschäftsführer Stiftung FH SCHWEIZ
Dr. Ulf Berg, Vorstandsausschuss Swissmem
Prof. Dr. Stefan C. Wolter, Direktor Schweiz. Koordinationsstelle für Bildungsforschung
Hans Huber Stiftung in Kürze
Ziel der Hans Huber Stiftung ist es, die berufliche Ausbildung und damit Menschen zu fördern, die in Ausbildung stehen. Die Lehre wird dabei als Start für eine attraktive Karriere in den Mittelpunkt gestellt. In den altersgerechten Workshops «Fit für die Lehre» und «Fit für den Berufsalltag» erhalten Jugendliche wertvolle Tipps zu Berufswahl und Karriere. In der Ostschweiz, dem Fürstentum Liechtenstein und in Vorarlberg werden Anerkennungspreise für herausragende Berufsbildungspersönlichkeiten und Förderpreise für Trainer von Medaillengewinnern an Berufsweltmeisterschaften verliehen. Mit dem Nationalen Bildungspreis wird jährlich in Zusammenarbeit mit der Stiftung FH SCHWEIZ ein national tätiges Unternehmen ausgezeichnet, das eine exzellente Berufsbildung betreibt und sich langjährig, nachhaltig sowie mit grosser Breitenwirkung für die Förderung der dualen Grundbildung einsetzt.
Stiftung FH SCHWEIZ in Kürze
Die «Stiftung FH SCHWEIZ – zur Förderung des dualen Bildungswegs» engagiert sich mit gezielten Projektfinanzierungen entlang der Phasen vor, während und nach dem Fachhochschulstudium. Ihr Ziel ist, das duale Ausbildungssystem zu fördern und das praxis- sowie anwendungsorientierte Profil der Fachhochschulen (FH) in Lehre, Forschung und Entwicklung zu stärken. Die Stiftung beabsichtigt, das Ansehen der Absolventinnen und Absolventen von Fachhochschulen im In- und Ausland zu erhöhen. Sie setzt sich für das Unternehmertum ein und trägt dazu bei, dass Absolventinnen und Absolventen von Fachhochschulen für eine Laufbahn als Lehrende oder Forschende an Fachhochschulen gewonnen werden können.
Roman Salzmann ist Inhaber und Geschäftsführer der salcom.biz in Bischofszell. Zuvor war er unter anderem Wirtschaftsredaktor und Kommunikationsleiter eines Konzerns. Heute betreut er für verschiedene Ostschweizer Unternehmen die Kommunikationsarbeit.
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