Wer ist der geheimnisvolle Kandidat, der für die Parteifreien in die St.Galler Regierung will? Der 33-Jährige Zlatan Subasic hat einige Parteistationen hinter sich, sieht sich heute aber in der politischen Mitte, wie er im Interview sagt.
Zlatan Subasic, man kennt Sie bisher kaum im politischen Kontext im Kanton St.Gallen. Wer sind Sie kurz und bündig?
Ich kam am 11. März 1986 in Sarajewo zur Welt. Mit knapp sieben Jahren kam ich in die Schweiz während des Jugoslawienkriegs. Ich habe einen Bachelor in Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Balkanstudies gemacht und studiere mittlerweile an der Uni Konstanz. Dort mache ich meinen Master in Osteuropa, Medien und Geschichte. Es ist ein Masterstudiengang, der nur dort im deutschprachigem Raum angeboten wird.
Sie waren zunächst SP- und dann SVP-Mitglied. Wie kam es dazu, wie verliefen diese Eintritte und Parteimitgliedschaften?
Es stimmt, dass ich in jüngeren Jahren bei der SP war und 2008 für das Stadtparlament kandidierte. Ich war jung und hatte keine Lebens- und Arbeitserfahrung und politische Erfahrung, doch später wechselte ich zur SVP. Dort war ich kurz Mitglied. Ich wollte etwas anderes ausprobieren, denn SVP hat auch Sachen, die zu mir gepasst haben, denn es gibt sehr gute Leute, die dort politisieren. Da ich mich zuletzt weder bei den Linken noch bei den bürgerlichen Parteien gesehen habe, entschloss ich mich der Gruppierung Parteifrei beizutreten. Dies geschah vor etwa einem halben Jahr.
Wofür stehen Sie angesichts der verschiedenen Parteistationen politisch? Können Sie sich generell einordnen? Und gibt es grosse politische Themen, bei denen Sie Beispiele zu Ihrer Haltung machen können?
Im Moment kann ich mich politisch als Mitte bezeichnen und äussere mich auch klar dazu. Bei der Gruppierung Parteifrei möchte ich meine Ideen einbringen und mich für die Themen Tierversuchsverbot, steigende Krankenkassenprämien, Naturschutz , Sicherheit und Ausbau der öffentlichen Krankenversorgung im Linthgebiet befassen.
Wozu dient Ihre Kandidatur? Rechnen Sie sich Chancen aus oder wollen Sie in erster Linie Aufmerksamkeit für die Kantonsratswahlen gewinnen?
Meine Kandidatur dient dazu, dass mich die Leute besser kennen lernen und damit ich ihnen einen ersten Eindruck über mich verschaffe. Man weiss ja nie was kommen kann, man weiss ja nie, wie es in der Zukunft aussehen wird.
Über das Nominationsverfahren ist nichts bekannt, Ihr Name tauchte einfach plötzlich auf. Wie verlief das?
Sie haben recht. Mein Name tauchte plötzlich auf. Dass ich auf der Liste bin, dafür bedanke ich mich bei Luzia Osterwalder von der Gruppierung Parteifrei. Mein theoretisches Wissen werde ich in die Praxis umsetzen.
Wie wird Ihr Wahlkampf aussehen?
Ich werde mein Umfeld mobilisieren und Flyer verteilen.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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