Zum Gedenken an den 50. Jahrestag der gewaltsamen Beendigung des Prager Frühlings findet am 28. Oktober ein Konzert in Buchs statt.
Dem Gedenken an den im August 1968 erfolgten Einmarsch der unter sowjetrussischer Führung stehenden Truppen des Warschauer Paktes in der damaligen Tschechoslowakei, widmet das Orchester Concentus rivensis unter Leitung des Schweizer Komponisten Enrico Lavarini am Sonntag, den 28. Oktober um 17:00 Uhr in der evangelischen Kirche in Buchs SG ein Sinfoniekonzert.
Im Spätsommer 1968 kamen viele Flüchtlinge aus der Tschechoslowakei über die Grenzstation Buchs in die Schweiz. Sie wurden in Buchs aufgenommen, worauf sie ihre Reise an verschiedene Schweizer Orte fortsetzten und hier die Grundlage für ihr weiteres Leben fanden. Es ist deshalb sinnvoll, dass das Konzert des renommierten Klangkörpers in Buchs stattfindet. Gleichentags stellt die Stadt Buchs auch eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Okkupation 1968 vor.
Das Programm mit vorwiegend tschechischer Musik umfasst unter anderem Werke von Dvo?ák (Lied an den Mond), Smetana (Moldau), Janá?ek (Ot?enáš – Vaterunser), Haydn (Cellokonzert Nr. 1 in C-Dur) und Lavarini (P?ijímání). Die Sopranistin Sarah Längle, der Tenor Karl Jerolitsch, der armenische Cellist Alexandr Karakhanyan sowie der Chor und das Orchester sind Interpreten, die für eine hohe Aufführungsqualität stehen.
Programm
Bedrich Smetana | Die Moldau
Zu den bekanntesten Orchesterwerken überhaupt zählt Die Moldau (Vltava) von Bed?ich Smetana. Die Tondichtung aus dem fünfteiligen Zyklus Ma Vlást (Mein Vaterland) ist zu einem Symbol geworden, gerade auch in der Zeit des Widerstandes des tschechischen Volkes gegen die Sowjetmacht nach dem Zweiten Weltkrieg, bis hin zum sogenannten Prager Frühling des Jahres 1968 und der Zeit danach. Alle kennen den im Tongemälde beschriebenen Lauf des Flusses Moldau, von dessen Quelle bis zur Mündung in die Elbe bei Melnik.
Joseph Haydn | Konzert Nr. 1 in C-Dur für Violoncello und Orchester
Haydns Cellokonzert in C-Dur, um 1765 entstanden, gehört zum unabdingbaren Repertoire in der entsprechenden Sololiteratur. Gespielt wird es hier vom aussergewöhnlichen und renommierten Cellisten Alexandr Karakhanyan aus Armenien. Karakhanyan gehört der Cellogruppe des Concentus rivensis an.
Antonín Dvorák | Lied an den Mond
In einem Programm mit tschechischer Musik auf keinen Fall fehlen darf Dvo?ák. Aus dessen wohl berühmtesten Oper Rusalka wird das Lied an den Mond erklingen, gesungen von Sarah Längle, der international wirkenden Sopranistin, die regelmässig auch in Konzerten des Concentus rivensis zu hören ist. Eine tiefgründig verzaubernde Musik ist das, weit über den Begriff Märchenoper hinausgehend.
Leoš Janácek | Otcenás
Sein Ot?enáš (Vaterunser) aus dem Jahr 1901, schuf der mährische Komponist Leoš Janá?ek auf einen Bilderzyklus eines polnischen Malers hin. Die von Janá?ek gewählte Besetzung mit Solotenor, Chor, Harfe und Orgel bildet die Ausgangsbasis zur Orchestration des Werkes für Vokalstimmen und Sinfonieorchester durch Enrico Lavarini. Der bekannte liechtensteinische Tenor Karl Jerolitsch singt den Solopart – er prägt seit Jahren Aufführungen des Concentus mit.
Enrico Lavarini | Prijímání
Nach einem Text aus einer tschechischen Weihnachtsliturgie hat Enrico Lavarini P?ijímání (Kommunion) geschrieben. Der Komponist hat sich immer wieder mit tschechischer Musik befasst und sich besonders auch der reichen Volksmusik des Landes gewidmet.
Der Satz ist Teil seines Weihnachtswerkes Quem pastores laudavere, das unter anderem am 7. Dezember im Fraumünster Zürich und in der Folge in Stein am Rhein, Pfäfers und Walenstadt zu hören sein wird. Die Veranstalter informieren fortlaufend.
Vorverkauf und Reservation unter www.concentus.ch, Abendkasse ab 16.00 Uhr.
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