In diesen Tagen werden dem Rheintaler Binnenkanal entlang insgesamt 7000 Kubik angeschwemmte Letten abgetragen. Die aufwendigen Unterhaltsarbeiten tragen durch die Erhöhung der Abflusskapazität zur Hochwassersicherheit bei.
Baggerschaufel um Baggerschaufel angeschwemmte Letten werden dem Rheintaler Binnenkanal entlang abgetragen. In dieser Woche finden umfassenden Unterhaltsarbeiten in Sennwald statt. Das Profil des künstlich angelegten Kanals wird auf einer Strecke von 2,1 Kilometern aufgeweitet und in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt. «Mancherorts müssen Auflandungen von über einem Meter abgetragen werden», erklärt Sascha Weder, Geschäftsführer des Zweckverbandes Rheintaler Binnenkanalunternehmen. Allein in Sennwald fallen so über 3'000 Kubik Letten an, die beim Moorhof in Rüthi für Bodenverbesserungen eingesetzt werden. Um die Unterhaltsarbeiten zügig ausführen zu können, wurde eine 400 Meter lange Unterhaltspiste erstellt. Diese bleibt auch nach Beendigung der Arbeiten für künftige Unterhaltsarbeiten bestehen. Sobald die Auflandungen abgetragen sind, werden die Böschungen mit einer Magerwiese-Samenmischung angesät.
Arbeiten starten in Oberriet
Nächste Woche starten die Unterhaltsarbeiten in Oberriet. Vom Kraftwerk Blatten aus flussabwärts werden auf einer Strecke von 2,25 Kilometern Letten abgetragen. Sascha Weder rechnet damit, dass rund 4'000 Kubik Material anfallen wird. Dieses wird in die Aufbereitungsanlage von Bruno Mattle in Oberriet geführt. Wenn das Wetter mitspielt, sollen die Unterhaltsarbeiten innert zwei Wochen abgeschlossen sein. Spätestens am 31. Oktober muss der Auftrag erledigt sein, denn dann beginnt die Fischschonzeit. Sprich am Gewässer darf nicht mehr gebaut werden. Die bestehenden Bäume und grossen Büsche werden stehengelassen. Sobald der Abtrag des angeschwemmten Materials abgeschlossen ist, wird auch die Allee entlang des Kanals ergänzt. Die Bäume sollen künftig für Schatten und begehrten Lebensraum sorgen sowie auch das bekannte Landschaftsbild prägen.
Unterhalt permanent notwendig
Der Zweckverband Rheintaler Binnenkanalunternehmen führt die umfassenden Unterhalts- und Sanierungsarbeiten in Etappen durch. Einerseits weil die Arbeiten am offenen Gewässer von Gesetzeswegen nicht permanent möglich sind, andererseits um die Arbeitsbelastung und den damit verbundenen finanziellen Aufwand auf die Jahre verteilen zu können. Insgesamt weist der Rheintaler Binnenkanal von Sennwald bis nach St.Margrethen eine Länge von etwa 27 Kilometern auf. Dies ergeben 54 Kilometer Böschungen, die fortlaufend unterhalten werden müssen. Der Unterhalt trägt zum Hochwasserschutz bei, reicht aber für grössere Hochwasserereignisse bei Weitem nicht aus. Dementsprechend müssen zusätzliche Hochwasserschutzmassnahmen getroffen werden, welche in einem eigenen Projekt und Konzept parallel dazu erarbeitet werden.
Ralph Dietsche ist Geschäftsführer und Inhaber der Kommunikationsagentur radikom GmbH mit Sitz in Rüthi.
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