Die unscheinbaren Handänderungen, die Ende letzter Woche publiziert wurden, haben es in sich. Sie markieren das endgültige Ende der Ära Wegelin in St.Gallen, auch wenn die Bank bereits seit einigen Jahren nicht mehr existiert.

An die Stelle der Wegelin-Zentrale am Bohl 17 direkt gegenüber vom Waaghaus war nach dem Kauf durch Raiffeisen die Privatbank Notenstein gezogen, die Neuschöpfung von Raiffeisen, die damals unter Pierin Vincenz damit dick ins Private Banking einsteigen wollte. Einige Jahre später wurde der Versuch abgebrochen, Notenstein ging an die Bank Vontobel. Es folgte der dritte Schriftzug in kurzer Zeit am ehrwürdigen Gemäuer.

Die Liegenschaft blieb bei diesem Handel offenbar in der Hand von Raiffeisen, es ging also nur um die Marke, die Kunden und das Personal der Notenstein. Jetzt aber hat Raiffeisen den Bohl 17 doch noch verkauft – und zwar an die Credit Suisse Funds AG. Offenbar hat Vontobel keine Ambitionen, vom Zentrum von St.Gallen aus auf Kundenfang zu gehen. Schon zuvor war nach der Übernahme aus den Reihen der einstigen Notenstein Personal abgebaut worden.

Was die Credit Suisse mit dem einstigen Wegelin-Hauptsitz vorhat, bleibt abzuwarten. Gut möglich, dass das Geschäft mit vermögenden Ostschweizer Kunden der CS in Zukunft an diesem traditionsreichen Sitz vonstatten geht.

Veräussert hat die Raffeisen auch Liegenschaften an der direkt benachbarten Schwertgasse, darunter das einstige Restaurant Nonolet und ein daran angeschlossenes Wohn- und Geschäftshaus. Auch hier ist der Käufer ein Besonderer: Die Politische Gemeinde St.Gallen. Raiffeisen zieht sich damit nach dem Notenstein-Abenteuer auch physisch aus dem inneren Zentrum von St.Gallen zurück.