Die Zahl der Thurgauer Volksschülerinnen- und schülerzahl wächst um 1,8 % auf rund 30 400. Das teilt der Kanton mit. Die Besetzung der Lehrpersonenstellen gestaltete sich problemlos. Im Umgang mit der Corona-Krise zeigen sich die Schulen engagiert und kreativ.
Am kommenden Montag beginnt für die Thurgauer Kinder und Jugendlichen ein neues Schuljahr. Rund 2900 Mädchen und Buben treten neu in den Kindergarten ein. Die Schülerinnen- und Schülerzahlen nehmen gemäss Prognose im Kindergarten um rund 2,4 %, in der Primarschule um 1,9 % und in der Sekundarschule um 1,3 % zu. Insgesamt erwarten die Volksschulen am Montag rund 30'400 Kinder und Jugendliche. Das sind 1,8 % mehr als im Vorjahr.
Das Wachstum wird sich gemäss den Prognosen der Dienststelle Statistik in den kommenden Jahren weiter fortsetzen. Die einzelnen Schulgemeinden sind allerdings unterschiedlich von den sich verändernden Schülerinnen- und Schülerzahlen betroffen. Rund 880 Schülerinnen und Schüler verfügten 2019 über einen Sonderschulstatus. Die Sonderschulquote betrug damit 2,9 % (Vorjahr 2,85 %).
Nach einem Anstieg in den vergangenen Jahren bleiben die Pensen der Lehrpersonen dieses Jahr trotz den steigenden Schülerinnen- und Schülerzahlen relativ stabil. Sie steigen um 0,8 % auf rund 2 240 Vollzeitäquivalente. Wegen der Bandbreite bei den Klassengrössen ist es plausibel, dass sich die Entwicklung der Schülerinnen- und Schülerzahlen nicht unmittelbar auf die Pensen auswirkt. Die Stellenbesetzung verlief auch dieses Jahr problemlos. Die Corona-Krise dürfte sich positiv auf einen allfälligen Lehrpersonen-Mangel ausgewirkt haben, da geplante Kündigungen für Auslandaufenthalte aber auch Weiterbildungen oft aufgeschoben wurden. Schwierig zu besetzen bleiben die Stellen für Schulische Heilpädagoginnen und Heilpädagogen. Mit Blick auf die steigenden Schülerinnen- und Schülerzahlen sind künftig auch Engpässe in anderen Bereichen nicht auszuschliessen. Heinz Leuenberger, Präsident des Verbands der Thurgauer Schulgemeinden, zeigt sich erleichtert, dass die Schulen ihre Stellen in dieser besonderen Zeit rechtzeitig besetzten konnten. Dahinter stehen aber mehr als nur glückliche Umstände: «Hilfreich ist ein aktives Personalmanagement und ein frühzeitiges Ansprechen von Wechseln. Viele Schulen machen das sehr erfolgreich.»
Im Anschluss an die Zahlen zum Schuljahresbeginn zogen Beat Brüllmann, Chef des Amts für Volksschule und Heinz Leuenberger ein Zwischenfazit zum Umgang der Thurgauer Volksschulen mit der Corona-Krise. Die Schulen haben sich bei der Bewältigung der verschiedenen Phasen erfolgreich geschlagen. Sei es die Zeit mit geschlossenen Schulen und Fernunterricht oder die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts unter verschiedenen Einschränkungen: die Schulen haben das Beste aus der Situation gemacht. Das freut Beat Brüllmann: «Im Namen aller Beteiligter bedanke ich mich bei den Schulbehörden, Schulleitungen und Lehrpersonen, aber auch den Schülerinnen und Schülern für Ihr Engagement, Ihre Besonnenheit und ihre pädagogische Kreativität.»
Eine besondere Rolle bei der Umsetzung der Corona-Massnahmen im Bereich Schule spielt die sogenannte Task-Force Schule mit Vertretungen der Schulgemeinden, Schulleitungen, Lehrpersonen, der Pädagogischen Hochschule und der Verwaltung. In diesem Rahmen konnten schnell umsetzbare und breit abgestützte Wege gefunden werden. Auch wenn die Schule im neuen Schuljahr im Sinn einer «weitgehenden Normalität» fast wie gewohnt startet, wird die Corona-Krise die Flexibilität der Schulen voraussichtlich auch im neuen Schuljahr immer wieder auf die Probe stellen.
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