Marlis Angehrn, die Leiterin der Dienststelle Schule und Musik der Stadt St.Gallen, hat per Ende Januar 2020 gekündigt. Grund: Die «unberechtigte Kritik an ihrem Wirken.»
In den vergangenen Monaten waren Marlis Angehrn und ihre Dienststelle unter Beschuss geraten, nachdem es in einem Schulhaus zur offenen Kritik an der schulischen Führung gekommen war, verbunden mit personellen Wechseln.
Die Stadtkanzlei schreibt zu Angehrns Kündigung:
«Marlis Angehrn leitet seit dem 1. September 2014 mit der Dienststelle Schule und Musik die grösste Dienststelle der städtischen Verwaltung. In dieser Funktion ist sie für die städtischen Schulen, die Musikschule und die städtischen Tagesbetreuungsangebote verantwortlich. In den 60 Kindergärten und 26 Schulhäusern der Stadt werden gut 6'300 Kinder und Jugendliche von rund 800 Lehrpersonen unterrichtet. Die Dienststelle Schule und Musik führt an 16 Standorten bedarfsgerechte Tagesbetreuungsangebote und an fünf Standorten Mittagstische für die Oberstufe. An der Musikschule werden rund 1’500 Schülerinnen und Schüler von rund 100 Lehrpersonen unterrichtet.»
Während ihrer über fünfjährigen Tätigkeit habe Marlis Angehrn wichtige Entwicklungen eingeleitet und vorangetrieben. Im Bereich der Schulen hat die 57-jährige Primarlehrerin und promovierte Juristin mit dem Projekt «Oberstufe 2020» eine strukturelle Reorganisation eingeleitet, «welche die Basis für eine nachhaltige pädagogische Weiterentwicklung ist», wie es weiter heisst. Mit der Einführung des pädagogischen Dialogs in allen Schuleinheiten, und der Durchführung von Grossgruppen-Workshops habe sie sich Marlis «dem Anliegen der Lehrpersonen angenommen, sich in einem direkten Austausch mit der Dienststellenführung bei wichtigen pädagogischen Fachfragen einbringen zu können.» Ebenso hat sie sich für die Weiterentwicklung der Musikschule eingesetzt und war am stadtweiten Ausbau der bedarfsgerechten Angebote der Tagesbetreuung beteiligt.
Marlis Angehrn begründet ihre Kündigung damit, «dass sie sich seit ihrem Amtsantritt nebst erwünschter sachdienlicher Kritik auch mit unberechtigter Kritik an ihrem Wirken konfrontiert gesehen habe, die immer wieder und teils anonym geäussert worden sei.» Weil diese ablehnende Sichtweise auf die Dauer auch die Mitarbeitenden belastet habe und ein Ende nicht absehbar sei, habe sie sich für einen Schlussstrich entschieden.
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