Silvia Manser, Spitzenköchin der «Truube» in Gais. (Bild: Archiv)
Silvia Manser von der Truube in Gais auf die Frage, ob sie sich manchmal auch genüsslich auf Fast-Food stürzt.
Silvia Manser, wie experimentierfreudig sind wir Schweizerinnen und Schweizer, wenn es um die Küche geht?
Ich glaube, das kann man nicht so vereinheitlichen. Es gibt sehr experimentierfreudige Leute und halt auch solche, die einfach gerne beim Bewährten bleiben.
Sind Sie bei einer Kreation auch schon mal übers Ziel hinausgeschossen?
Ja, es gab eine Zeit, da haben wir einige Kreationen ausprobiert, die vielleicht nicht mehrheitstauglich waren. Aber wahrscheinlich hat es diese Phase auch gebraucht, um zu spüren, was unser Gast wirklich möchte.
Mit welchen Worten würden Sie Ihre eigenen Rezepte umschreiben?
Einfache Rezepte mit Tiefgang, gespickt mit Elementen, die ein Gericht spannend machen.
Um uns so richtig hungrig zu machen: Welches Gericht hat dies für Sie in perfekter Hinsicht zum Ausdruck gebracht?
Da gibt es grundsätzlich Vieles…
Vorspeise, Hauptgang, Dessert. Mit welchem Teil tun Sie sich bei der Entwicklung eines neuen Menüs jeweils am schwersten?
Am ehesten mit den Hauptgängen.
Das Auge isst bekanntlich mit. Wie viel Zeit wird letztlich auch für die optische Aufbereitung eingesetzt? Wie penibel sind Sie hierbei?
Ich finde es sehr wichtig, dass schön angerichtet wird.
Wenn ein Teller schon optisch etwas hermacht, wird die Lust auf das Essen noch gesteigert.
Wenn Sie als Gast bei einer anderen Spitzenköchen oder einem Spitzenkoch sind, müssen Sie sich dann zwingen, einfach zu geniessen und nicht alles zu analysieren?
Irgendwie analysiert man immer, was aber nicht heisst, dass man sich nicht genüsslich zurücklehnen und sich dem Essen hingeben kann.
Kann es vorkommen, dass Sie sich auch einmal genüsslich auf Fast-Food stürzen?
Selbstverständlich, allerdings muss er gut sein! Ich mag sehr gerne Street Food und finde es spannend, was es da alles so gibt.
Genuss-Tipp: Der kurz gebratene Meerwolf. Oder die Entenbrust vom Kloster Grimmenstein.
Marcel Baumgartner (*1979) ist Co-Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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