In der Thurgauer Wirtschaft ist die Lage angespannt. Die Nachfrage in der Industrie ist verbreitet zu niedrig. Lebhaft läuft es im Baugewerbe.
Gemäss dem Thurgauer Wirtschaftsbarometer, der vom Kanton Thurgau, der Thurgauer Kantonalbank, der Industrie- und Handelskammer Thurgau und dem Thurgauer Gewerbeverband getragen wird, ist die Situation für die Thurgauer Industrie anhaltend schwierig. Immerhin ist die Stimmung nicht mehr so negativ wie im Frühling. Etwas mehr als die Hälfte der befragten Industriebetriebe meldete Anfang Oktober 2020 eine befriedigende Situation, bei den übrigen überwogen die "Schlecht"-Meldungen.
Für das vierte Quartal 2020 erwarten die von der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich Anfang Oktober befragten Thurgauer Industriebetriebe eine leichte Erholung, insbesondere beim Bestellungseingang. Die Produktion und der Vorprodukteeinkauf dürften sich auf dem derzeitigen Niveau einpendeln, der Personalbestand soll reduziert werden. Für einen längeren Zeitraum bis zum Frühling 2021 gehen drei Viertel der Betriebe von einer unveränderten Situation aus, die übrigen mehrheitlich von einer Besserung.
Weiterhin lebhafte Bautätigkeit
Die Thurgauer Bauwirtschaft lief im dritten Quartal 2020 weiter auf hohen Touren. Für das vierte Quartal 2020 sind die Erwartungen verhalten, Bautätigkeit und Nachfrage dürften nachlassen. Im Bauhauptgewerbe äussert man sich noch zurückhaltender als im Ausbaugewerbe. Für den Zeitraum bis zum Frühling 2021 geht man von keiner grossen Veränderung der Geschäftslage aus.
Zuversicht im Detailhandel
Der Thurgauer Detailhandel war mit der Geschäftslage Anfang Oktober überwiegend zufrieden. Vielerorts hat sich nach den Einbussen im zweiten Quartal die Ertragslage wieder verbessert. Für den Zeitraum bis zum Jahresende erwarten die Betriebe eher steigende Umsätze. Bis zum Frühling 2021 geht der Grossteil der befragten Detailhändler von einer gleichbleibenden Geschäftslage aus, von den übrigen rechnen mehr mit einer Verbesserung als mit einer Verschlechterung.
Im Fokus: Erfahrungen der Ostschweizer Unternehmen in der Corona-Krise
Die November-Ausgabe des Thurgauer Wirtschaftsbarometers beleuchtet zudem die Erfahrungen der Ostschweizer Unternehmen in der Corona-Krise. Die beiden Industrie- und Handelskammern Thurgau und St. Gallen-Appenzell befragen seit März regelmässig ihre Mitglieder dazu. Der Thurgauer Wirtschaftsbarometer ist auf www.wirtschaftsbarometer.tg.ch aufgeschaltet.
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