Die St.Galler SP-Kantonsrätin Monika Simmler.
Kostenlose Parkplätze für Angestellte der Grundversorgung, damit der ÖV umgangen werden kann: Das macht die Stadt Zürich als Massnahme gegen die Ansteckungswelle. Die SP-Kantonsrätin Monika Simmler nimmt die Idee nun auf und schlägt vor, das für die Stadt St.Gallen ebenfalls umzusetzen.
Mitarbeitende des Gesundheitswesens und der allgemeinen Grundversorgung der Stadt Zürich können derzeit mit entsprechenden Bewilligungen gratis parkieren. Damit wollen die Stadtbehörden dafür sorgen, dass der ÖV weniger benutzt wird, vor allem zu Stosszeiten - so, wie es der Bundesrat empfiehlt. Weil die Angestellten der Grundversorgung, vor allem im Gesundheitswesen, schlecht zuhause arbeiten können, will die Stadtpolizei Zürich ihnen damit das Parkieren erleichtern.
Zur Grundversorgung gehört derzeit aber weit mehr. Es sind alle Betriebe, die zur Deckung des täglichen Bedarfs weitergeführt werden müssen, also auch Lebensmittelläden, Imbisse, Apotheken, Drogerien, Banken und so weiter.
Die Zürcher Idee findet Anklang in der Stadt St.Gallen. Und das aus unvermuteter Richtung. Die St.Galler SP-Kantonsrätin Monika Simmler schreibt auf Facebook: «Ich bin ja sonst wirklich keine Freundin des Pendelns mit Privatfahrzeugen, aber diese Massnahme scheint mir sinnvoll. Die Angestellten in der Grundversorgung sollten sich wenn immer möglich nicht noch zusätzlichen Risiken aussetzen müssen. Man könnte ihnen zumindest das nun vereinfachen.»
In ihrem Beitrag spricht Simmler die beiden Stadträtinnen Sonja Lüthi (GLP) und Maria Pappa (SP) konkret an, die mit ihren Ressorts - Sicherheit beziehungsweise Bau - wohl am ehesten zuständig wären. Eine Reaktion ist noch nicht erfolgt. Aber es zeigt sich: Das Coronavirus beziehungsweise der Kampf gegen dieses hält sich nicht an die Parteigrenzen. Kostenloses Parkieren ist sonst kein fester Punkt im SP-Parteiprogramm.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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