Die Corona-Pandemie prägt unser Land. Auch auf die politischen Diskussionen im Kanton St. Gallen hat sie einen entscheidenden Einfluss. Ich bin gespannt, wie sich die Erfahrungen der letzten Monate auf die Spitaldiskussion auswirken.
Die Spitaldebatte wurde um ein Quartal verschoben, dürfte jetzt aber wieder an Fahrt aufnehmen. Sitzungen der vorberatenden Kommission sind angesagt, die erste Lesung der Regierungsvorlage ist auf die Kantonsratssession im September geplant.
Im Fokus sollen zwei Erkenntnisse stehen. Einerseits zeigte sich infolge der drastischen Massnahmen deutlich, dass wir im Kanton St. Gallen zu hohe Kapazitäten haben. Das war schon bekannt, wurde jetzt aber unterstrichen. Andererseits zeigte die Pandemie aber auch auf, dass dezentrale Strukturen im Gesundheitswesen durchaus Vorzüge haben. Diese Vorzüge der dezentralen Strukturen werden die ländlichen Regionen hervorheben müssen, wenn sie auch zukünftig auf eine halbwegs wohnortnahe Gesundheitsversorgung verfügen möchten. Eine Zentralisierung im Gesundheitswesen würde den sonstigen Trends in unserer Gesellschaft entgegenlaufen.
Letztendlich werden die personellen Änderungen in Kantonsrat und Regierung einen deutlichen Einfluss auf das Diskussionsergebnis haben. Der neue Gesundheitsdirektor ist weniger vorbelastet als die vorherige Amtsinhaberin. Die neuen Personen in Rat und Regierung bringen neue Perspektiven – das ist gut für die Diskussion.
Ivan Louis (*1990) ist Kantonsrat des Kantons St.Gallen. Der SVP-Politiker ist Inhaber einer Webagentur.
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