logo

Regierungsvorschlag

Staatssekretär: Nachfolger nominiert

Die St.Galler Regierung nominiert den Nachfolger für Staatssekretär Canisius Braun. Benedikt van Spyk soll übernehmen.

Die Ostschweiz am 21. Januar 2020

Die Regierung des Kantons St.Gallen schlägt dem Kantonsrat Vizestaatssekretär Benedikt van Spyk zur Wahl als neuen Staatssekretär vor. Er soll per 1. Juni 2020 die Nachfolge von Canisius Braun antreten, der auf diesen Zeitpunkt hin zurücktritt. Benedikt van Spyk erfülle das umfangreiche Anforderungsprofil und sei in breiten Kreisen sowie bei den politischen Parteien anerkannt, schreibt die Regierung. Der Kantonsrat wird in der kommenden Februarsession über den Antrag entscheiden.

Die Funktion der Staatssekretärin oder des Staatssekretärs ist anspruchsvoll: Die Person stellt sicher, dass der Politbetrieb funktioniert. Sie nimmt mit beratender Stimme an den Regierungssitzungen teil. Gleichzeitig berät sie auch das Präsidium des Kantonsrates. Dabei agiert die Person als Scharnier zwischen der Exekutive und der Legislative. Schliesslich koordiniert sie die Zusammenarbeit der sieben Departemente und der Staatskanzlei. Letztere führt die Staatssekretärin oder der Staatssekretär auch personell.

Aufgrund der hohen Anforderungen an die Nachfolgerin oder den Nachfolger hat die Regierung die Stelle öffentlich ausgeschrieben. Es haben sich mehrere Personen mit ausgezeichneten Qualitäten beworben. Nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren haben zwei Personen ein erfolgreiches Assessment durchlaufen. Eine davon hat ihr Dossier schliesslich zurückgezogen.

Breite Erfahrung in Recht und Digitalisierung

Die Regierung ist laut ihrer Mitteilung überzeugt, dass Benedikt van Spyk die richtige Persönlichkeit für diese Stelle ist. Er bringt sowohl die fachliche Qualifikation wie auch die persönliche Eignung mit: Benedikt van Spyk studierte Rechtswissenschaften an der Universität St.Gallen und hat dort doktoriert. Sein juristisches Fachwissen setzt er seit 2014 als Leiter der Dienststelle Recht und Legistik ein. In dieser Funktion hat er dutzende Rechtsgutachten verfasst, zahlreiche Regierungsbeschlüsse mitgestaltet und Gesetzestexte erstellt.

Zudem hat Benedikt van Spyk wesentlich an Grossprojekten im Bereich der Digitalisierung mitgewirkt, darunter an der Einführung der digitalen Geschäftsverwaltung (GEVER) und dem Aufbau der gemeinsamen elektronischen Publikationsplattform von Kanton und Gemeinden. Er ist Mitglied des E-Government-Kooperationsgremiums und des IT-Strategieausschusses des Kantons St.Gallen.

Gleichzeitig bringe Benedikt van Spyk die persönliche Eignung mit, die das Amt des Staatssekretärs verlangt. Er sei analytisch stark, argumentiere sachlich und fundiert, erkenne Konfliktpotenziale frühzeitig und handle dabei konsensorientiert. «Diese Fähigkeiten werden ihm helfen, die anstehende Phase der Veränderung innerhalb der Regierung sowie der Staatskanzlei erfolgreich zu gestalten», so die Regierung.

Kantonsrat entscheidet in Februarsession

Benedikt van Spyk ist vierzig Jahre alt, verheiratet und Vater eines Sohnes. Er wohnt in der Stadt St.Gallen. Derzeit politisiert er noch als Stadtparlamentarier für die FDP. Dieses Amt wird er bei einer Wahl durch den Kantonsrat zum Staatssekretär abgeben. Seine Freizeitbeschäftigungen sind Gleitschirmfliegen sowie Kochen für seine Familie und Freunde.

Nach Art. 64 Bst. d der Kantonsverfassung wird die Staatssekretärin oder der Staatssekretär auf Antrag der Regierung durch den Kantonsrat gewählt. Der Kantonsrat wird an der Februarsession über den nun vorliegenden Antrag der Regierung entscheiden.

Stölzle /  Brányik
Autor/in
Die Ostschweiz

«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund 300'000 Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG, ein Tochterunternehmen der Galledia Regionalmedien.

Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.