Markus Hausammann.
In einer geheimen Abstimmung haben sich 173 SVP-Delegierte für Jakob Stark als Ständeratskandidaten ausgesprochen. Markus Hausammann hat 104 Stimmen erhalten. Auch die sechs Nationalratskandidaten sind nun bekannt.
Für die Nomination des SVP-Ständeratskandidaten hatten die Delegierten die Auswahl zwischen zwei Kandidaten: SVP-Nationalrat Markus Hausammann und SVP-Regierungsrat Jakob Stark stellten sich zur Wahl.
Hausammann erläutert seinen Werdegang und seinen Einsatz für Vereine, in der Politik und für die Allgemeinheit. Haushälterischer Umgang mit Steuergeld, Sicherheit, gute Rahmenbedingungen für unsere Wirtschaft und für eine produzierende und unternehmerische Landwirtschaft sind seine Kernthemen. Hausammann versprach einen engagierten Wahlkampf.
Anschliessend stellt sich SVP-Regierungsrat Jakob Stark vor. Stark würde sich gemäss seinen Aussagen im Ständerat um «alle Themen kümmern, welche für unseren Kanton und die Ostschweiz wichtig sind». Konkret: Arbeitsplätze erhalten und Zukunftsperspektiven schaffen, besonders auch für ländliche Gebiete. Sozialwerke sanieren, Föderalismus stärken und damit Zentralismus verhindern gehören zu weiteren Schwerpunkten. Stark will seine Politik mit regelmässigen Gesprächen gut verankern und verschiedene Organisation und alle Thurgauerinnen und Thurgauer im Dialog mit einbeziehen.
Jakob Stark nominiert
In einer geheimen Abstimmung haben sich 173 Delegierte für Jakob Stark als Ständeratskandidaten ausgesprochen. Markus Hausammann hat 104 Stimmen erhalten.
Für Hausammann bedeutet die Niederlage ein Ende seiner politischen Karriere in Bern. Er kandidiert nicht erneut für den Nationalrat, sondern setzte alles auf die Karte «Ständerat».
Schon im Vorfeld der Delegiertenversammlung sagte Hausammann gegenüber «Die Ostschweiz» wie seine weitere Karriereplanung im Falle einer Niederlage aussehen würde: «Ich bin seit meinem 23. Lebensjahr Milizpolitiker. Es war mir immer wichtig, parallel dazu das berufliche Standbein à jour zu halten, um finanziell nicht in die Abhängigkeit meiner politischen Mandate zu geraten. Das ermöglichte mir zeitlebens eine unabhängige Meinung zu haben und diese auch zu äussern.»
Er werde nun – nach Abschluss seiner nationalrätlichen Tätigkeit im Herbst – erst einmal sein Pensum zuhause auf dem Bauernhof wieder erhöhen.
Wahljahr 2019
SVP-Kantonalpräsident Ruedi Zbinden stimmte bereits zu Beginn der Versammlung die Delegierten auf die bevorstehenden Wahlen ein «Ohne vollen Einsatz von uns allen können wir unsere Sitze nicht halten», so Zbinden. Der Einsatz von jedem einzelnen sei nötig.
Die sechs Kandidierenden für den Nationalrat haben sich anschliessend in kurzen Voten vorgestellt.
Nationalrätin Verena Herzog erläutert ihre Erfolge und was sie als Nationalrätin in Bern für die Bevölkerung des Kantons Thurgau erreicht habe. Ihre Erfahrung würde sie gerne für vier weitere Jahre in Bern einsetzen.
Nationalrätin Diana Gutjahr hat sich im vergangenen Jahr laut eigenen Aussagen gut in Bern eingelebt. Sie habe erfahren, was der Spagat zwischen Berufsleben und Politik bedeute und mache sich für das Milizprinzip stark. Sie rief alle auf, zusammen für ein «freies, eigenständiges Heimatland» zu kämpfen.
Zu den neu Kandidierenden gehört SVP-Vizegemeindepräsident und Gastro-Unternehmer Stefan Mühlemann. Mühlemann will seine Erfahrungen als Unternehmer in die Politik einbringen und sich dabei auch für die Grundwerte der SVP einsetzen.
SVP-Kantonsrat Pascal Schmid kenne als Bezirksgerichtspräsident täglich die Herausforderung, mit unterschiedlichsten Menschen tragfähige Lösungen zu finden. Schmid spricht sich dafür aus, nicht ständig neue Gesetze zu machen, sondern die bestehenden konsequent anzuwenden.
Das Motto von Manuel Strupler, SVP-Kantonsrat, lautet «liefere statt lafere». Seine politischen Ziele sind klar: Es sollen nicht immer mehr bürokratische Hürden geschaffen werden und auch dem liberalen Arbeitsrecht müsse Sorge getragen werden. Strupler legt viel Wert darauf, lösungsorientiert zu politisieren.
SVP-Kantonsrat Daniel Vetterli betonte, dass für ihn das Christentum und die Familie einen grossen Stellenwert im Leben einnehmen. Neben der Wichtigkeit der produzierenden Landwirtschaft, des Gewerbes und einer nachhaltigen Energiepolitik und ist für Vetterli auch die duale Berufsbildung eine Schweizer Errungenschaft, die es zu verteidigen gilt.
Die Nationalratsliste:
1. Herzog Verena, Geschäftsfrau, Frauenfeld (bisher)
2. Gutjahr Diana, Unternehmerin, Amriswil (bisher)
3. Mühlemann Stefan, Unternehmer, Guntershausen b. Aadorf (neu)
4. Schmid Pascal, lic. iur., Rechtsanwalt, Gerichtspräsident, Weinfelden (neu)
5. Strupler Manuel, Gartenbauunternehmer, Landwirt, Weinfelden (neu)
6. Vetterli Daniel, Meisterlandwirt, Rheinklingen (neu)
Marcel Baumgartner (*1979) ist Co-Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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