Seit über einem Vierteljahrhundert tourt die Band «bconnected» in der Weltgeschichte herum. Durch Corona endete die Reise vorerst. Die gewisse Reife hat den Mitgliedern jedoch geholfen, zuversichtlich zu bleiben, wie Eugene Montenero im Gespräch verrät.
Ihr seid seit 1994 dabei, habt fast überall auf der Welt getourt. Wie ist es jetzt, plötzlich von Corona so ausgebremst zu werden?
Es ist wahr, dass unsere künstlerischen Berufe ernsthaft betroffen sind von dem, was seit mehr als einem Jahr passiert. Aber wir haben keine Wahl, wir müssen zuversichtlich bleiben, dass bessere Zeiten vor uns liegen. Für eine Band wie die unsere, die es gewohnt ist, sehr lange zu touren, ist es ganz klar schwierig. Aber wir gehen mit positiver Einstellung an die Sache heran und arbeiten mehr an den Produktionen.
Hilft euch eine gewisse «Reife», die Krise zu überstehen?
Definitiv ja, wahrscheinlich sind wir geduldiger geworden und haben gelernt, jede noch so kleine Chance, die sich bietet, zu schätzen.
Ihr habt eure Wurzeln in der Jazzmusik. Welche Entwicklung habt ihr seit den Anfangstagen durchgemacht?
Seit ich die Band 1994 ins Leben gerufen habe, hat sich unsere Musik ständig weiterentwickelt. Wir haben versucht, immer im musikalischen Trend zu sein, uns von dem beeinflussen zu lassen, was in unserem Stil am besten ist. Vor allem aber haben wir es geschafft, unsere starke Identität als Band zu behalten.
War es für euch sofort klar, bei dem Projekt Abaconcerts mitzumachen?
Es ist eigentlich eine sehr gute Sache. Sagen wir mal, es ist wie ein Tropfen frisches Wasser in unseren durstigen Körper. Wir hatten lange Zeit keine Gelegenheit, wieder aufzutreten. Die letzte Tour war in Indien und Thailand Ende 2018.
Wie ist es, ohne die Publikumsreaktionen auszukommen?
Das kann ich dir jetzt nicht sagen, da wir noch nicht aufgetreten sind. Aber ich schätze, dass es natürlich ganz anders ist, weil das Publikum so wichtig ist, um mit uns zu interagieren.
Die Planung ist im Moment sehr schwierig. Woher nehmt ihr die Hoffnung, dass ihr noch etwas bewegen könnt und positiv in die Zukunft blickt?
Das stimmt. Gigs oder eine Tour zu planen, das ist im Moment einfach unmöglich. Aber wir arbeiten weiter, indem wir Clubs in der ganzen Schweiz kontaktieren. Wir wollen bereit sein für den Tag, an dem wir endlich wieder in ein «normales Leben» zurückkehren können. Also bleiben wir auf jeden Fall vor Ort.
Manuela Bruhin (*1984) aus Waldkirch ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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