Karin Jung ist die neue Leiterin des Amts für Wirtschaft und Arbeit im Kanton St.Gallen. Damit lockt die Regierung den Nachbarn aus Ausserrhoden deren Amtsleiterin weg. Eine solide, aber nicht besonders mutige Wahl.
Karin Jung führt neu das Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons St.Gallen. Das hat die Regierung bekanntgegeben. Jung hat bisher dasselbe Amt im Kanton Appenzell Ausserrhoden geleitet.
Ihr Amt antreten wird Jung am 1. November 2018. Damit ergibt sich eine mehrmonatige Vakanz. Per Ende Juni räumt der bisherige St.Galler Amtsleiter Peter Kuratli seinen Tisch; er kehrt als Anwalt in einer Wirtschaftskanzlei in seinen ursprünglichen Beruf zurück.
Für Appenzell Ausserrhoden war Karin Jung seit 2009 tätig, zunächst als Leiterin Amt für Wirtschaft und nach einer Umstrukturierung als Leiterin des Amts für Wirtschaft und Arbeit. Dabei verantwortete sie auch die Standortförderung. Mit dem Wechsel macht sie einen Sprung, was die Grösse des Kantons, aber auch die Aufgabe selbst angeht. Das Amt für Arbeit und Wirtschaft St.Gallen beschäftigt 350 Mitarbeitende.
Die Wahl der St.Galler Regierung könnte positiv als «solid» und kritisch als «nicht besonders mutig» bezeichnet werden. Beim Amt für Wirtschaft und Arbeit liegt die grösste Baustelle in der Standortförderung. Dieser sind jüngst nicht besonders viele Coups gelungen, und die Aussenvermarktung des Standorts gilt als nicht gerade aufregend.
Auch Ausserrhoden hat in den letzten Jahren keine allzu grossen Stricke zerrissen, was Ansiedlungserfolge angeht. Dass auf Peter Kuratli nun wiederum eine vor allem verwaltungserprobte Kraft folgt und nicht beispielsweise jemand aus Wirtschaftskreisen, deutet nicht darauf hin, dass hier ein grosses Handlungsfeld identifiziert wurde.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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