Der Kanton Appenzell Ausserrhoden hat eine Studie über «alternative Betriebsformen» beim öffentlichen Verkehr lanciert. Überprüft werden die Bahnlinien Gais-Altstätten Stadt, Rorschach Hafen-Heiden und Rheineck-Walzenhausen. Ein Thema: Bus statt Bahn.
Aus den Abklärungen, die nun starten, spricht eine gewisse Unzufriedenheit mit der heutigen Situation. Das Departement Bau und Volkswirtschaft Appenzell Ausserrhoden informiert, dass man zusammen mit St.Gallen «kundenfreundlichere Alternativen zum heutigen Bahnangebot» prüfe - hinsichtlich Machbarkeit und Notwendigkeit. Ein Ingenieurbüro habe die entsprechenden Arbeiten aufgenommen.
«Kundenfreundlichere Angebote»: Offenbar ortet man hier heute ein Defizit. Das ist auuch begründet. Denn auf den genannten Linien stellt man sinkende Nachfragezahlen sowie eine tiefe Wirtschaftlichkeit fest. Auf gut Deutsch: Zu teuer, zu wenig Fahrgäste.
Geprüft werden Varianten, «die von der Optimierung der heutigen Angebote über die Erschliessung mit Bussen bis hin zur Umstellung auf einen automatischen Bahnbetrieb reichen.» Bis Ende Juni sollen die Ergebnisse der Studie vorliegen.
Dass es auf den Linien Gais-Altstätten Stadt, Rorschach Hafen-Heiden undRheineck-Walzenhausen harzt, ist nicht neu, die Nachfrage sei «seit Jahren tendenziell rückläufig. Auch die Wirtschaftlichkeit bewege sich je nach Linie unter der Schwelle von 30 Prozent, die gemäss Bund eine Überprüfung auslöst, ob alternative Angebote mit einem besseren Kosten-Nutzen-Verhältnis möglich sind.
Dazu kommt: Einfach so weiterlaufen lassen kann man die Linien ohnehin nicht. Es stehen in naher Zukunft Investitionen in die Infrastruktur und die Fahrzeuge an. Das hat wohl den Ausschlag gegeben, alternative Angebote für die drei Bahnlinien zu prüfen.
Dabei ziehe man auch Faktoren wie die touristische Bedeutung, die Erschliessungsfunktion und die Spitzenbelastungen der einzelnen Linien ein.
Entsprechend werden die Anliegergemeinden und die Tourismusorganisationen in den Prozess einbezogen. Dazu kommen Fachleute beider Kantone und der Appenzeller Bahnen und die zuständigen Regierungsräte Dölf Biasotto und Bruno Damann.
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