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Kein zweiter Wahlgang für die FDP

Susanne Vincenz-Stauffacher zieht sich zurück

Klarheit im Kampf um den zweiten St.Galler Ständeratssitz: Die FDP verzichtet auf einen zweiten Wahlgang. Nachdem die SP entschieden hat, erneut mit Barbara Gysi anzutreten, zieht sich FDP-Kandidatin Susanne Vincenz zurück. Sie wolle damit verhindern, dass sich die bürgerlichen Stimmen aufteilen.

Marcel Baumgartner am 15. März 2023

Am Dienstag, 14. März, hat die SP entschieden, Barbara Gysi erneut ins Rennen zu schicken. Wir haben darüber berichtet. Damit ist nun klar: Am 30. April kommt es im zweiten Wahlgang zu einem Aufeinandertreffen zwischen Gysi und Esther Friedli von der SVP.

Die FDP versuchte im Vorfeld zwar noch einen Deal mit der SP herauszuhandeln. Man hoffte, dass sich Gysi aus dem Rennen nimmt und es damit zu einem Duell der beiden bürgerlichen Kandidatinnen kommt. Vergeblich.

Das hat nun die Ständeratskandidatin der FDP, Susanne Vincenz-Stauffacher, dazu bewogen, sich zurückzuziehen.

In einer persönlichen Erklärung teilt sie am Mittwochmorgen, 15. März, mit: «Während sich die Kandidatin der Grünen zurückgezogen hat, erklärte die SP-Kandidatin trotz ihres dritten Platzes noch am Wahlsonntag, in den zweiten Wahlgang zu steigen. Nach der gestrigen Nomination durch die SP-Delegierten ist dies nun definitiv. Vor diesem Hintergrund habe ich mich entschieden, mich zurückzuziehen. Ich will damit verhindern, dass sich die bürgerlichen Stimmen aufteilen. Ich tue dies angesichts des Umstandes, dass ich nach dem ersten Wahlgang mit deutlichem Abstand vor der Kandidatin der SP auf dem zweiten Patz lag, durchaus mit Wehmut.»

Sie blicke auf eine sehr intensive und bereichernde Wahlkampfzeit zurück. Das erreichte Resultat habe sie sehr gefreut.

Die St.Galler Stimmbevölkerung hat sich am letzten Sonntag beim ersten Wahlgang der Ersatzwahl für den Ständerat klar geäussert: Auf den Rängen 1 und 2 sind die bürgerlichen Kandidatinnen mit gesamthaft rund 66% der Stimmen platziert; die Kandidatinnen von links-grün liegen auf den Plätzen 3 und 4 mit einem Stimmenanteil von gesamthaft rund 34%.

Für Susanne Vincenz lässt dies nur eine Schlussfolgerung zu: «Demzufolge wäre bei nüchterner Betrachtung eine Stichwahl zwischen den beiden bürgerlichen Kandidatinnen die konsequente Folge für den zweiten Wahlgang gewesen. Links-grün hätten so mit ihren Stimmen massgebend mitentscheiden können, welche der bürgerlichen Kandidatinnen das Rennen macht.»

Die SP zeigt sich von dieser Einschätzung unbeeindruckt. Sie hofft, mit Gysi den Sitz von Paul Rechsteiner verteidigen zu können.

Entsprechend stehen auf dem Wahlzettel für den 30. April nun nur noch zwei Namen: Barbara Gysi und Esther Friedli.

Auch für die Parteileitung der FDP des Kantons St.Gallen steht der bürgerliche Ständeratssitzgewinn im Zentrum. Die Parteileitung beschloss am Mittwochabend aus diesem Grund, im Rahmen einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung eine Wahlempfehlung für Esther Friedli zu beantragen. Die Kandidatin der SVP stehe den Positionen der bürgerlich-liberalen FDP näher, als Barbara Gysi von der SP. Am 30. März 2023 werde die Parteibasis anlässlich eines Podiums mit beiden Kandidatinnen abschliessend entscheiden, wen sie im zweiten Wahlgang unterstützen wird.

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Autor/in
Marcel Baumgartner

Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».

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