Für den zweiten Wahlgang der St.Galler Ständeratswahlen lässt die SVP ihre «alten» Plakate kurzerhand hängen und verzichtet auf eine neue Version.
Der Kanton St.Gallen war vor dem ersten Durchgang der Ersatzwahlen in den Ständerat am 10. März neben den offiziellen Plakatstellen auch mit «wilden» Plakaten auf Privatgrund übersät. Dass es am 19. Mai zu einer zweiten Runde kommt, bedeutet Mehrarbeit und Mehrkosten für die Parteien.
Einen Teil davon sparen sich die SVP und ihr Kandidat Mike Egger. Sie lassen ihre Plakate aus dem ersten Wahlgang kurzerhand stehen und überkleben sie nicht mit einer neuen Version. Das tue man aus Umweltgründen, schreibt Egger auf Facebook.
«Einige Mitbewerber bezüglich Ständeratswahlen sprechen gerne von Umweltschutz in den Debatten, lassen aber für den zweiten Wahlgang alle Plastik-(Polypropylen) Plakate auswechseln respektive neu drucken», stellt er dort fest. Reden sei das eine «tun das andere», so Egger weiter.
Der kleine Seitenhieb dürfte sich gegen die FDP richten. Denn die CVP belässt es ebenfalls bei den ursprünglichen Plakaten. Man tausche nur beschädigte Exemplare aus, lässt sich ihr Kandidat Benedikt Würth vernehmen.
Dass die SVP so vorgehen kann, hat auch damit zu tun, dass auf ihren Plakaten kein Hinweis auf das Wahldatum zu finden ist. Offensichtlich war es also von Anfang an geplant, die Plakate auch in der «Verlängerung» einzusetzen. Mit einem zweiten Wahlgang war bekanntlich sowieso zu rechnen gewesen.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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