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Gesundheitsbericht

Thurgauer fühlen sich weniger einsam als der Durchschnitt der Schweiz

Ein Gesundheitsreport für den Kanton Thurgau zeigt, dass die Bevölkerung im Kanton über alles gesehen fit und zufrieden ist. Das betrifft auch die psychische Gesundheit. Aber frei von Beschwerden und Krankheiten ist auch der Thurgau nicht, wie der Bericht zeigt.

Die Ostschweiz am 18. Juli 2019

Anhand der Schweizerischen Gesundheitsbefragung (SGB) erhebt das Bundesamt für Statistik (BFS) alle fünf Jahre den Gesundheitszustand sowie die gesundheitsrelevanten Einstellungen und Verhaltensweisen der Schweizer Wohnbevölkerung ab 15 Jahren. Bei der Erhebung im Jahr 2017 wurden 1'077 Thurgauerinnen und Thurgauer befragt. Die Resultate sind im Gesundheitsreport veröffentlicht.

Der Kanton Thurgau beteiligt sich bereits zum zweiten Mal an dieser repräsentativen Befragung. Für den Gesundheitsreport wurden nebst den Indikatoren zum Gesundheitszustand, zu gesundheitsrelevanten Einstellungen und Verhaltensweisen sowie zu Belastungen im Wohn- und Arbeitsumfeld auch die Inanspruchnahme und Kosten von medizinischen Leistungen abgebildet. Die Auswertung liefert somit aussagekräftige Angaben zur Gesundheit der Thurgauer Bevölkerung, aber auch zur Versorgungsstruktur im Kanton.

Der Report zeigt, die Thurgauerinnen und Thurgauer fühlen sich grossmehrheitlich gesund. 86,5 % geben an, sich gesundheitlich gut bis sehr gut zu fühlen. Das sind 2% mehr als bei der letzten Befragung. Im Bereich «psychische Gesundheit» schneidet der Thurgau sogar signifikant besser ab als die Gesamtschweiz. Während schweizweit 15,1% über mittlere bis hohe psychische Belastungen berichten, sind es im Thurgau 11,1%.

Trotzdem ist über ein Drittel (35,5%) der Befragten im Kanton von einem lang andauernden Gesundheitsproblem betroffen, und 19% berichten von starken körperlichen Beschwerden wie Kopf- und Rückenschmerzen, Schlafstörungen oder Schwächegefühlen, was dem Schweizer Durchschnitt entspricht. Frauen sind von diesen Gesundheitsproblemen deutlich häufiger betroffen als Männer.

Auch Einsamkeitsgefühle sind im Thurgau mit 32,7% weniger verbreitet als in der Schweiz insgesamt mit 38,6%. Zur besseren psychischen Gesundheit mag auch die Arbeits- und Wohnsituation beitragen. Der Anteil Erwerbstätiger, die mit ihrer Arbeitssituation zufrieden sind, ist mit 94,1% deutlich höher als schweizweit mit 89,7%.

Regierungspräsident Jakob Stark freut sich laut einer Mitteilung über das gesundheitliche Wohlbefinden der Thurgauer Bevölkerung, warnt jedoch: «Die grösstenteils positiven Resultate dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass es Bereiche gibt, wo nach wie vor viel zu tun bleibt.» Die grosse gesundheitspolitische Herausforderung der kommenden Jahre liege darin, der stetigen Kostensteigerung entgegenzutreten, so Stark. Und er fügt an: «Einerseits gilt es, die Thurgauer Bevölkerung möglichst gesund zu erhalten. Andererseits muss es uns gelingen, die Eigenverantwortung und das Kostenbewusstsein der Bevölkerung wie auch aller gesundheitspolitischen Akteure zu stärken, damit die Versorgungsleistungen gezielt und effizient angeboten und bezogen werden.»

Die Ergebnisse der Gesundheitsbefragung dienen insbesondere dem Amt für Gesundheit als Planungsgrundlage, sind aber auch wertvoll für die Politik. «Nur eine gesundheitsförderliche Gesamtpolitik mit Fokussierung auf die persönliche Motivation vermag alle Bevölkerungsschichten ganzheitlich zu stärken», ist Stark überzeugt.

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