Die Auftragsbücher der Thurgauer Unternehmen werden dünner. Das gilt vor allem für die Baubranche. Und beim Ausblick auf 2019 regiert nur verhaltener Optimismus. Das zeigt der aktuelle «Wirtschaftsbarometer». Zu schaffen macht den Betrieben auch der Mangel an guten Fachkräften.
Die Nachrichten der letzten Monate haben gezeigt: Die Wirtschaft im Kanton Thurgau brummt. Volle Auftragsbücher, gute Umsätze und positive Perspektiven auf die nähere Zukunft prägten das Bild.
Der jüngste «Thurgauer Wirtschaftsbarometer», eine Untersuchung des Kantons, der Thurgauer Kantonalbank, der IHK und dem Gewerbeverband, zeigt jetzt ein leicht verändertes Bild. Aktuell ist die Zufriedenheit zwar immer noch gross, aber der Schwung gehe allmählich verloren, heisst es im Papier.
Produziert wurde im dritten Quartal dieses Jahres «auf hohen Touren». Entsprechend waren die Kapazitäten gut ausgelastet und wurden in der Folge bei vielen Betrieben ausgebaut. Nun aber beginnt der Bestellungseinfang abzuflachen, die Auftragsbücher werden dünner.
Die Konjunkturforschungsstelle KOF, welche die Thurgauer Industriebetriebe befragt hat, geht davon aus, dass die Auftragslage im vierten Quartal wieder anzieht. Beim weiteren Ausblick auf 2019 seien die Firmen aber «vorsichtig optimistisch».
Von der aktuellen Schwächung der Nachfrage besonders betroffen ist die Baubranche. Das hat wohl auch damit zu tun, dass die Baubetriebe von einem sehr hohen Niveau ausgehen, sie waren in der letzten Zeit stark ausgelastet. Nun rechnet ein Drittel damit, dass die Situation bis zum Frühling 2019 schlechter wird, zwei Drittel hoffen, den Stand halten zu können.
Auch der Detailhandel sei im dritten Quartal «nicht recht vom Fleck gekommen», heisst es im Wirtschaftsbarometer. Dort wartet nun immerhin das Weihnachtsgeschäft. Gute Nachrichten kommen aus der Hotellerie, wo die Zahl der Logiernächte in den ersten neun Monaten des Jahres um 4,5 Prozent gestiegen ist.
Wenig überraschend ist auch der Kanton Thurgau vom Fachkräftemangel betroffen. 45 Prozent der Firmen geben in der Befragung an, ihn zu spüren.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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