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Aus E, T & H wird «Die Botschafter»

Traditionsreiche Werbeagentur verlässt Rorschach Richtung St.Gallen

Die Werbeagentur E, T & H - kurz für Erat, Thoma und Herzog, wie sie früher hiess - verlässt ihren angestammten Standort in Rorschach und zieht nach St.Gallen. Gleichzeitig benennt sie sich um. Was führt nach 30 Jahren am Bodensee zu diesem Schritt?

Stefan Millius am 28. Mai 2019

Als Kreativunternehmen in Rorschach ist es nicht einfach, Mitarbeiter für sich zu gewinnen: Diese Botschaft könnte man aus der Ankündigung der Werbeagentur E, T & H lesen, die Anfang Woche an die Kundschaft ging.

Kommuniziert wird darin eine «Weiterentwicklung» der Agentur. Diese besteht aus einer Umbenennung in «Die Botschafter» und einen Umzug von Rorschach nach St.Gallen an die Teufener Strasse 3. «Mitten im Zentrum, nur drei Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt, sind wir noch besser erreichbar und gewinnen auch als Arbeitgeber an Attraktivität», heisst es weiter. Oder eben übersetzt: Rorschach ist in dieser Beziehung wohl etwas weniger attraktiv.

In der Tat war der bisherige - und langjährige - Standort in gewisser Weise anachronistisch. Mit einem runden Dutzend Mitarbeitern hat die Werbeagentur für Ostschweizer Verhältnisse eine durchaus respektable Grösse, und unter den Kunden sind mit Raiffeisen, Nestlé oder der Universität St.Gallen ebenfalls einige klingende Namen. Von St.Gallen aus dürften die entsprechenden Wege kürzer sein.

Im Interview sagt Axel Thoma, Leiter Strategie der Agentur, was zum Schritt geführt hat:

Axel Thoma

Axel Thoma, Leiter Strategie bei E, T & H - beziehungsweise bald «Die Botschafter».

E, T & H ist eine Traditionsmarke unter den Ostschweizer Werbeagenturen. Warum wird diese aufgegeben?

Axel Thoma; 1976 als inhabergeführte Erat & Thoma gegründet, in den 1980ern auf Erat, Thoma & Herzog erweitert und in den 2000ern auf «E,T&H» verkürzt, ist E,T&H dank konstanter Leistung eine Marke, unter welcher uns Kunden kennen. 2013 erfolgte im Zuge der Nachfolgeregelung die Übernahme der Agentur durch Christian Hacker, Erich Koller und mich. Weiterhin inhabergeführt, haben wir neue Leistungsfelder, wie beispielsweise die «digital unterstützte Vertriebskommunikation» oder «Kommunikation der öffentlichen Hand» erarbeitet, damit neue Kunden regional und national gewonnen und die Re-Zertifizierung als leading swiss agency erhalten. Nun schärfen wir unseren Namen entsprechend diesen Leistungsfeldern und dem Leistungsversprechen «Starke Botschaft. Starke Wirkung.».

Die Rede ist davon, dass ein zeitgemässer Auftritt rund um den Namen «Die Botschafter» entstehen soll. War der bisherige Auftritt nicht mehr zeitgemäss?

Axel Thoma: Die Überarbeitung einer Corporate Identity geht mit dem Anpassen des Corporate Design Hand in Hand. Wir bleiben unserer Farbe Blau treu, schärfen und fokussieren die anderen Elemente entsprechend unserem Leistungsversprechen «Starke Botschaft. Starke Wirkung.» Integraler Bestandteil unseres neuen Auftritts ist ein Icon, welches in digitalen Medien neue Möglichkeiten eröffnet. Was zeitgemäss ist, liegt im Auge des Betrachters. Wir sind der Ansicht, dass unser neuer Auftritt langfristig wirkt und unser Leistungsversprechen «Starke Botschaft. Starke Wirkung.» unterstreicht.

Fast noch bedeutsamer als die Umbenennung dürfte der Umzug von Rorschach nach St.Gallen sein. Wieso dieser Schritt?

Der Umzug nach St.Gallen fällt uns nicht leicht. Wer möchte nicht in einem Jugendstilhaus 50 Meter vom Bodensee entfernt wirken? Wir und unsere Vorgänger durften das rund 30 Jahre lang. Der Grund für den Umzug sind unsere Mitarbeitenden. Fachkräfte schätzen kurze Arbeitswege. Nur drei Minuten vom Hauptbahnhof entfernt sind wir per ÖV aus Richtung Winterthur noch besser erreichbar und damit attraktiver. St.Gallen ist für uns nicht neu, unterrichten Erich Koller - an der BVS - und ich - an der Universität St.Gallen - seit vielen Jahren bereits dort. Ein Teil unseres Teams bleibt in der Region Rorschach wohnhaft und verankert. Weitere Mitarbeitende westlich von St.Gallen konnten wir dank dem Standortwechsel bereits in den vergangenen zwei Wochen gewinnen.

Und hier der Videoclip, mit dem die Neuerungen kommuniziert wurden:
Stölzle /  Brányik
Autor/in
Stefan Millius

Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.

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