Der FC St.Gallen reiht zu Hause einen Sieg an den anderen. Der jüngste Heimerfolg – ein 3:1 gegen die Zürcher Grasshoppers – kam zustande, obwohl den Ostschweizern gleich ihre ganze Achse abhandenkam.
Vor dem Heimspiel gegen die Grasshoppers wäre wohl einer der grössten Optimisten beim Blick auf die Startformation des FC St.Gallen beim Resultattipp in arge Bedrängnis geraten. Denn beim Heimteam fehlten – von hinten nach vorne abgearbeitet – Abdoulaye Diaby, Albert Vallci, Betim Fazliji, Lukas Görtler und Julian von Moos entweder wegen einer Verletzung und einer Sperre. Und damit kam den Ostschweizern gleich die ganze Achse abhanden. Doch was da Peter Zeidler gegen den Rekordmeister auf den Rasen schickte, erwies sich als würdiger Ersatz. Am Ende hatten sich die St.Galler mit 3:1 durchgesetzt und den ausverkauften Kybunpark mit einem leidenschaftlichen Fussball begeistert. Und so manch einer der 19'200 Zuschauerinnen und Zuschauer dürfte sich gefragt haben: Warum nur gelingt diesem FC St.Gallen nicht ein solcher Auftritt auch mal auf fremdem Terrain? Den nächsten Versuch, mal in der Ferne auch so zu brillieren, bietet sich den Ostschweizern am nächsten Sonntag auf der Pontaise gegen den Aufsteiger Stade Lausanne-Ouchy. Vielleicht müsste der FC St.Gallen ein paar Extrazüge chartern und die am Samstag im Kybunpark anwesenden FCSG-Fans in die Pontaise einladen. Denn mit dem Publikum im Rücken werden die Ostschweizer zu einer Wucht.
Die Backups
Jozo Stanic, Chima Okoroji, Bastien Toma, Chadrac Akolo, der allerdings nach 25 Minuten verletzt ausgewechselt werden musste, und Willem Geubbels hiessen jene, welche die Funktion der Achse übernahmen. Und angeführt von Captain Jordi Quintillà und einem überragenden Mattia Zanotti – zwei Tore vorbereitet und eines selber erzielt – legten die St.Galler einen kämpferischen und disziplinierten Auftritt auf den Rasen.
Die Backups lieferten ein gutes Bewerbungsschreiben ab und drängten sich geradezu für weitere Einsätze von Beginn auf. Allerdings scheinen Backups bei Peter Zeidler einen eher schweren Stand zu haben – glaubt man Basil Stillharts Worten. Der ehemalige Verteidiger des FC St.Gallen liess sich kürzlich im «Tagblatt» wie folgt zitieren: «Wenn du unter Peter Zeidler Backup bist, bist du Backup, da kannst du so gut trainieren, wie du willst.» Der Trainer hat nun die Möglichkeit, dies zu widerlegen.
Die Basler
Es ist in den vergangenen Kolumnen mittlerweile zur Tradition geworden, dass der FC Basel den Abschluss macht. Es hat sich bei den Baslern nichts Grundlegendes verändert. Jüngst gab es ein 0:3 gegen Stade Lausanne-Ouchy, nach wie vor sind sie am Tabellenende und mittlerweile haben sie schon fünf Punkte Rückstand auf den Zweitletzten. Und eines ist klar: Bei der Wahl des Liga-Tors des Monats Oktober ist der FC Basel ganz sicher nicht vertreten. Und nur so am Rande: Wissen Sie, wann der FC Basel zuletzt in der Super League ein Tor erzielt hat?
Markus Scherrer war langjähriger Sportjournalist, unter anderem für die ehemalige Tageszeitung «Die Ostschweiz». Er ist heute Kommunikationsbeauftragter der Gemeinde Flawil
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