Am Samstag startet der FC St.Gallen zur Saison. Doch wie gut ist er?
Wer jetzt noch halbwegs den Überblick bei den Zuzügen des FC St.Gallen hat, muss minutiös Buch geführt haben.
Ein Verteidiger aus Tunesien, ein Leihspieler von Inter Mailand, den Trainer Peter Zeidler aus seiner Sochaux-Zeit kennt, ein junger Mittelfeldakteur, der zuletzt mal bei Puerto Rico FC gespielt hat – die Liste ist lang.
Stand heute ist: Die Ostschweizer haben während der Sommerpause elf neue Spieler geholt, sechs sind gegangen.
Mal abgesehen von Milan Vilotic und Vincent Sierro (leihweise vom SC Freiburg) meist namenlose Akteure, die jedoch eines gemeinsam haben: Sie sind jung.
Und wenn es nach den Verantwortlichen des FC St.Gallen gehen soll, gehört ihnen die Zukunft.
Keine prall gefüllte Kasse
Es könnte nun, bevor überhaupt der erste Ball in der neuen Saison gerollt ist, so manches kritisch hinterfragt werden.
Wurde nicht mal in den euphorischen Hüppi-Anfangszeiten davon gesprochen, keine leihweisen Transfers zu machen?
Wäre es nicht sinnvoller gewesen, statt elf einfach vier, fünf Verpflichtungen mit nachweisbarem Leistungsausweis zu tätigen?
Wer jedoch die Ausgangslage der Verantwortlichen kennt, kommt zum Schluss, dass irgendwie nur dieser Weg zu gehen war.
Sportchef Alain Sutter konnte sich nicht mit einer prall gefüllten Kasse auf den Transfermarkt begeben.
Ein FC St.Gallen mit diesen finanziellen Möglichkeiten muss sich in diesem Segment von namenlosen oder bei anderen Clubs nicht mehr erwünschten Spielern bewegen.
Und oft bleibt nur die Möglichkeit eines Leihtransfers.
Was kommt zum Vorschein?
Namenlos muss nicht gleich schlecht oder Super-League-untauglich bedeuten.
Doch zu sagen, in welche Richtung es mit diesem FC St.Gallen in der Saison 2018/19 gehen wird, ist schwer.
Er ist das, was bei vielen Kindern äusserst beliebt ist: ein Überraschungs-Ei.
Erst beim Öffnen weiss man, was da zum Vorschein kommt. Am Wochenende in Basel wird man ein erstes Mal sehen, wozu dieser FC St.Gallen, Ausgabe 2018/19, fähig sein wird.
Markus Scherrer war langjähriger Sportjournalist, unter anderem für die ehemalige Tageszeitung «Die Ostschweiz». Er ist heute Kommunikationsbeauftragter der Gemeinde Flawil
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