In der Toggenburg Tourismus Strategie 2025 haben wir uns als regionale Tourismusorganisa-tion dem Resonanz-Tourismus verschrieben. Unter dieser Tourismusform verstehen wir Schwingungen, die nach innen aktivieren und nach aussen anziehen. Was heisst dies nun in Bezug auf konkrete Aktivitäten?
Der Resonanz-Tourismus will die unterschiedlichen Bedürfnisse der Einheimischen, Zweitheimi-schen und Gäste im gemeinsamen Lebensraum befriedigen und zugleich der Natur Sorge tragen. Die Schwingungen zwischen diesen Menschengruppen und gegenüber der Landschaft entstehen untereinander von sich heraus oder können von aussen aktiviert werden.
Höhenfeuer auf den sieben Churfirsten
Wie kann eine solche Aktivierung aussehen? Nehmen wir das Beispiel der sieben Höhenfeuer, welche am 21. August auf allen sieben Churfirsten brannten und von weither zu sehen waren. Mit dieser durch Toggenburg Tourismus organisierten Aktion gelang es, das Aufnehmen und Eintauchen der Gäste zu gestalten – sowohl das aktive als auch das passive. Inwiefern? Aktiv: Im Vorfeld wurden die Wanderer unterhalb der Churfirsten animiert, ein Holzschittli auf die Gipfel zu tragen und somit zum Gelingen der Höhenfeuer beizutragen. Passiv: Am Tag X suchten sich viele Schaulustige ein passendes Plätzchen, um das Schauspiel zu verfolgen. Und andere wurden an diesem Abend überrascht, auf den Gipfeln leuchtende Punkte zu erblicken.
Liebesgeschichten im Postauto
Ein anderes Angebot mit ähnlicher Wirkung durften wir im Frühsommer in den Postautos der Linie Wattwil/Nesslau – Buchs lancieren. Mittels QR-Codes in den gelben Riesen gelangen die Fahrgäste auf die Website www.podcast.toggenburg.swiss und können sich während der Fahrt persönliche Liebesgeschichten von Menschen im und aus dem Toggenburg anhören. Durch diese aktive Aufnahme entsteht Resonanz zu den Protagonisten und zum Toggenburg. Übrigens: Als eine der ersten Destinationen arbeiten wir seit Monaten mit diesem akustischen Medium, welches prädestiniert ist, unser strategisches Geschäftsfeld «Klangerlebnisse» aktivierend nach innen und anziehend nach aussen abzubilden.
Gestaltung der Erlebnisökonomie
Mit derlei Aktivitäten machen wir in der Praxis genau das, was Pine and Gilmore (1998) in der Theorie Erlebnisökonomie nennen und in vier Bereiche klassifizieren: die Unterhaltungselemen-te einer passiven Aufnahme, die bildenden Elemente einer aktiven Aufnahme, die realitätsfernen Elemente eines aktiven Eintauchens und die ästhetischen Elemente eines passiven Eintauchens. Wir kreieren Erlebnisangebote und stimulieren das Aufnehmen und Eintauchen der Gäste, was Schwingungen erzeugt und letztlich Resonanz entstehen lässt.
Christian Gressbach ist Geschäftsführer von Toggenburg Tourismus.
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