Autor/in
Stefan Millius
Stefan Millius (*1972) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz». Seine Stationen führten über das «Neue Wiler Tagblatt», Radio aktuell, die ehemalige Tageszeitung «Die Ostschweiz» zum «Blick».
Stefan Millius (*1972) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz». Seine Stationen führten über das «Neue Wiler Tagblatt», Radio aktuell, die ehemalige Tageszeitung «Die Ostschweiz» zum «Blick».
Zehn Frauen und Männer wollen in die St.Galler Regierung. Wie so oft ist darunter auch eine Kandidatur, die als aussichtslos gelten darf und vermutlich anderen Zwecken dient als der unwahrscheinlichen Wahl: Mit Zlatan Subasic tritt ein Parteifreier an, der eine bunte politische Vergangenheit hat.
Blick ins Sitzungszimmer des St.Galler Regierungsrates.
Die Eingabefrist für die Kantonsrats- und Regierungsratswahlen ist abgelaufen. Damit stehen die Kandidaturen definitiv fest. Mit besonderer Spannung war erwartet worden, wer allenfalls in letzter Minute noch zum Sprung in die Regierung ansetzt.
Zunächst zum Feld, das bekannt und absehbar war: Die bisherigen Regierungsräte Bruno Damann (CVP), Fredy Fässler (SP), Stefan Kölliker (SVP) und Marc Mächler (FDP) treten wieder an. Drei ihrer Kollegen verzichten auf eine weitere Kandidatur: Beni Würth (CVP), Heidi Hanselmann (SP) und Martin Klöti (FDP).
Geht man davon aus, dass die Bisherigen die Wiederwahl schaffen, geht es um drei Vakanzen, um die sich fünf Anwärter streiten: Laura Bucher (SP), Michael Götte (SVP), Susanne Hartmann (CVP), Beat Tinner (FDP), Rahel Würmli (Grüne) - und ein gewisser Zlatan Subasic. Ein Name, der Erklärungsbedarf hat, weil er im politischen Leben des Kantons bisher keine Rolle gespielt hat.
Subasic tritt für die Gruppierung «Parteifreie» an, die in der Vergangenheit Listen für Parlamentswahlen gestellt hatte, mit Andreas Graf aber auch schon den vergeblichen Versuch unternahm, in den Ständerat einzuziehen. Nun soll es also die Regierung sein.
Wer ist der Mann? Auf der Kandidatenliste figuriert er als «Masterstudent Osteuropa - Medien und Geschichte, er wohnt in St.Gallen. Es ist nicht sein erster Versuch, ein politisches Mandat zu erringen. 2008 kandidierte er für das St.Galler Stadtparlament, und zwar für die SP. Danach wechselte er laut dem Regionaljournal Ostschweiz ausgerechnet zur SVP, also von einem Pol zum anderen. Dort wurde er offenbar nicht glücklich, denn vor einem halben Jahr entschied sich Subasic, den Parteifreien beizutreten.
Bei der Gruppierung scheint man nicht besonders scharf darauf zu sein, die Werbetrommel für den Kandidaten zu rühren. Zum einen haben die Parteifreien nie über ihre Regierungsambitionen informiert. Und auf ihrer Webseite fehlt ebenfalls jeder Hinweis darauf. Nur im Namenregister bei Zlatan Subasic ist festgehalten, er sei «Regierungsrat & Kantonsratskandidat».
Gefährlich werden wird der Parteifreie wohl keinem der parteigebundenen Kandidaten. Die Gretchenfrage ist wie immer: Wem nimmt er allenfalls einige Stimmen weg? Und für Subasic liegt allenfalls ein leicht gesteigerter Bekanntheitsgrad für die Kantonsratswahlen drin - aber kaum ausreichend für einen Sitz.
Stefan Millius (*1972) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz». Seine Stationen führten über das «Neue Wiler Tagblatt», Radio aktuell, die ehemalige Tageszeitung «Die Ostschweiz» zum «Blick».
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