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Die Ostschweiz
Die neue Publikation für die Kantone SG, TG, AR und AI ging Ende April 2018 online. Sie vermittelt Stimmungen und Meinungen aus der Region.
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Auf dem Blog «Alpgeschichten» lassen Alpkäser die Leser an ihrem Leben auf der Alp teilhaben. Einer davon ist Simon Karas von der Alp Tamons im Sarganserland.
Ein bärtiger Senn, der frühmorgens, wenn die ersten Nebelschwaden vom Tal heraufziehen, aus seiner Hütte läuft, den Stock in die Hand nimmt, um seine Kühe von der Weide zu holen. Ein schönes Bild, in das kein Tablet oder Laptop passt. Oder doch?
Seit dem Jahr 2010 erzählen auf dem Blog «Alpgeschichten» verschiedene Alpkäseproduzenten während der Sommermonate von ihren Erlebnissen auf der Alp. Dass das Leben auf der Alp nicht nur idyllisch ist, sondern vor allem harte Arbeit, zeigt sich immer spätestens beim Wetter. Letztes Jahr war die enorme Trockenheit eines der grossen Themen, welche die bloggenden Sennen beschäftigten. Dieses Jahr verzögerte sich hingegen der Alpaufzug, weil zu viel Schnee in den Bergen lag.
Etwas später als sonst haben sich die bloggenden Käser deshalb Mitte Juni an den Alpaufzug gemacht. Während sich die Kühe, Ziegen und Schafe an den frischen Bergkräutern und dem saftigen Gras genüsslich tun, arbeiten die Älpler hart, um die begehrte Rarität, den Schweizer Alpkäse, zu produzieren.
Mittlerweile ist bei den Alpkäseproduzenten jedoch wieder die Ruhe der Routine eingekehrt –die ersten, reifen Käselaibe konnten bereits ins Tal transportiert werden, wie Melanie Hertner von der Alp Fasons berichtet. «Schon bald ist Halbzeit, unglaublich», meint die Zusennin. Und auch auf der Alpe Formazzora ist die Käseproduktion in vollem Gange. «In der ganzen Käserei schmeckt es nun herrlich nach Frischkäse und Molke», schildert Regula Colombo, die dieses Jahr den Blog zum ersten Mal auch auf Italienisch verfasst.
Genauso wie jeder Alpkäse anders schmeckt, sind auch die Charaktere der Kühe unterschiedlich. Audrey Périsset von der Alp Tissiniva stellt in kurzen Anekdoten die Vierbeiner vor. So grasen einige gerne im Flachen, andere Kühe «klettern hingegen lieber so hoch wie möglich, um das beste Gras zu erwischen».
Und wie heissen die Kühe, deren Milch zu der Schweizer Spezialität, welche nur in den Sommermonaten auf der Alp produziert wird, verarbeitet wird? Von klassisch bis exotisch reicht die Bandbreite. So schliesst Jessica Rinnerthaler einen ihrer Blogbeiträge beispielsweise mit den Worten: «Liebe Grüsse aus dem Stall schicken euch Elena, Harfe, Lena, Nikita, Ayla, Amy,Estelle, Omelie und Co.»
Einen Einblick der etwas anderen Art liefert Blogger Simon Karas, der Zusenn auf der Alp Tamons im Sarganserland. Er hat sich vor dem Alpaufzug intensiv mit den Sagen und Legenden über Tamons und die nähere Umgebung auseinandergesetzt. Dabei stiess er auf die Beschreibung eines unheimlichen Pferdes, welches Tamons sowie das Netstal unsicher machte. «Oft stellen die Geisterpferde ein Sinnbild für die Schneelawine und Stürme in der Winterzeit dar», so das Fazit von Simon. In seine Blog berichtet er aber auch über den traditionellen «Betruef» und natürlich «die täglich Büez z'Tamons».
Die Alp Tamons wird von der Ortsgemeinde Sargans bewirtschaftet, der Standort ist jedoch auf Melser Gebiet. Es werden 88 Milchkühe, 320 Jungvieh, 33 Mutterkühe mit Kälbern, 40 Alpschweine, 6 Ziegen, 4 Hühner und eine Katze gesömmert.
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