Ende Monat veröffentlicht Urs Eberle als Solokünstler Ben of Course seine erste EP. Das hat auch mit einem Song zu tun, der so gut war, dass er aufgenommen werden musste, die Kumpels aber keine Zeit dafür hatten. Im Gespräch verrät Eberle mehr.
Am 31. Juli veröffentlicht der Arboner Singer Songwriter Ben Of Course alias Urs Eberle seine erste EP «authentic». Damit begibt sich der Musiker erstmals auf Solopfade. Ben Of Course dürfte vielen als die Gitarre spielende Hälfte der Akustikband iMoreez bekannt sein. «Authentic» beinhaltet ausschliesslich eigene Songs des Künstlers. Es ist handgemachte Musik mit viel Soul und Groove, wie er sagt – «authentisch» im wahrsten Sinne des Wortes. Es sei Musik ohne Firlefanz und technische Spielereien, beschreibt Eberle seine Musik. Das komme an.
Die drei Songs wurden mit einer illustren Schar kreativer Köpfe produziert. Walo Bortoletto (Migou, Acoustic 4, Pilots of the Daydreams) spielte den Bass ein, Dave Mette (Laith Al Deen, Philipp Poisel) lieferte den Drumgroove und für die Keys holte sich Ben Of Course familieninterne Unterstützung. Sein Sohn Raphael untermalte die Tracks mit Klavier und Hammond. «Entstanden sind Lieder, die einfach gut ins Ohr gehen. Man wippt unweigerlich mit», sagt der Neusolokünstler. Zu hören ist die neue EP auf Spotify und allen gängigen Musik-Portalen.
Urs Eberle, warum heisst Ihre erste EP «Authentic»?
Meine Songs sind Eigenkompositionen mit viel Gefühl, schnörkelos, ehrlich und echt, darum «authentic».
Sie beschreiten jetzt den Weg als Solokünstler. Wie kam es dazu?
Seit zehn Jahren bin ich mit meinem Kollegen Rene Pulfer mit der Acoustic Formation iMoreez schweizweit unterwegs. Im letzten Jahr haben wir eine Jubiläumstourné absolviert und Spendengelder gesammelt – es war ein Vollerfolg. Begleitet hat uns damals ein Tontechniker. Am Ende der Tour sagte er, Urs, diesen Song «Secret of Love», den musst du unbedingt aufnehmen, der geht ans Herz, die Leute lieben ihn. Ein halbes Jahr später haben wir uns wieder getroffen und er insistierte, den Song aufzunehmen. Weil mein Kumpel keine Zeit hatte, habe ich mich für ein Soloprojekt entschieden.
Was sind die Vor- und Nachteile, wenn man künstlerisch alleine unterwegs ist?
Auf der Bühne bist Du als Solokünstler auf dich selbst gestellt – da ist Keiner links und rechts, der dich begleitet. Aber ganz ehrlich – Live Auftritte würde ich nur mit einer Band machen. Meine Songs aus der Konserve und ich alleine in der Mitte einer Bühne? Das passt nicht zu «Authentic» und Ben of Course. Ja und auch hinter der Bühne bist du natürlich froh, wenn du jemanden hast, der dich vom Lampenfieber ablenkt und scherzt.
Wie komponieren Sie Ihre Lieder, wie und wann haben Sie die besten Melodieeingebungen?
Es gibt kein Geheimrezept, zumindest kenne ich es nicht. Manchmal fliegt mir eine Melodie zu, ein andermal entsteht ein Lied durch ein prägendes Ereignis. Ein Titel ist zum Beispiel vor einer Bahnschranke entstanden. Ich musste jeden Tag vor dieser Barriere warten – das hat mir die Idee für einen Song gegeben. Dieses Lied ist jedoch nicht auf meiner ersten EP.
Schreiben Sie die Texte selbst?
Ja, obwohl es nicht immer einfach ist, eine Geschichte oder wahre Gegebenheiten mit wenigen Worten zu beschreiben.
Gibt es Ben of Course auch mal live zu hören?
Das ist durchaus möglich. Der Moment für ein Live-Konzert ist jedoch aufgrund der aktuellen Lage rund um Covid-19 gerade nicht so günstig.
Michel Bossart ist Redaktor bei «Die Ostschweiz». Nach dem Studium der Philosophie und Geschichte hat er für diverse Medien geschrieben. Er lebt in Benken (SG).
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