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Openair Frauenfeld

«Wir sind Pop. Ok, vielleicht nicht grad Pop, aber sicher Hip-Pop»

180'000 Gäste verzeichnet das Openair Frauenfeld alljährlich. Seit drei Jahren ist es stets ausverkauft. Was dieses Festival richtig macht, erklärt Joachim Bodmer, Marketing- & Kreativchef des Openair Frauenfel, im Interview.

Marcel Baumgartner am 15. Juni 2019

Joachim Bodmer, das Openair Frauenfeld hat sich als grösstes Hip-Hop-Festival Europas einen Namen gemacht. Ist diese Fokussierung entscheidend, um im hart umkämpften Festivalmarkt bestehen zu können?

Bei über 800 Festivals im kleinen Land Schweiz ist die Fokussierung unumgänglich, wenn man sich aus der Masse der Veranstaltungen abheben will. Auf welches Thema man sich konzentriert, hängt letzten Endes von den eigenen Vorlieben und Interessen ab. Wenn man ein Thema besetzen will, dass man nicht versteht und lebt, ist das nicht authentisch. Man kann das Erfolgsrezept folgendermassen zusammenfassen: Die zwei entscheidenden Faktoren für den Erfolg eines Festivals sind ein Maximum an Authentizität und ein Minimum an Wischiwaschi.

Ist es dennoch denkbar, dass das Openair Frauenfeld dereinst den Fächer im Bereich des Musikstils wieder etwas öffnet?

Wir haben den Fächer längst aufgemacht. Bei 180'000 Gästen kann man nicht mehr von Hip-Hop-Subkultur sprechen. Wir sind Pop. Ok, vielleicht nicht grad Pop,aber sicher Hip-Pop.

Wie hat sich die Besucherzahl in den vergangenen Jahren entwickelt?

Wir sind seit drei Jahren immer ausverkauft. Auch dieses Jahr wird das Festival wieder ausverkauft sein. Zudem nimmt das Interesse von Sponsoren, Medien und international operierenden Influenzern ständig zu.

Letztes Jahr war Musiker Eminem das klare Highlight. Wie schwer ist es, solche Stars nach Frauenfeld zu locken?

Das Openair Frauenfeld spielt international in der oberen Liga. Entsprechend wollen die grossen Stars in unserem Genre in der Regel auch auf der grossen Allmend auftreten. Nichtsdestotrotz sind wir aber auch davon abhängig, welche Stars wann auf Tour gehen. Wir können das Datum des Festivals nicht den Bands anpassen. Es braucht also auch Glück.

Live Nation, einer der grössten Konzertveranstalter weltweit, hat 2017 eine Mehrheitsbeteiligung am Openair Frauenfeld übernommen. Wären Engagements wie jene von Eminem ohne diesen starken Partner im Rücken überhaupt möglich.

Wir hatten Eminem bereits 2010. Damals ohne Live Nation. 2018 war die Ausgangslage aber eine andere und – man muss es sagen – ohne Live Nation wäre Eminem kaum in Frauenfeld aufgetreten.

Das nächste Openair Frauenfeld geht vom 11. bis 13. Juli über die Bühne. Gibt es gegenüber dem Vorjahr gewisse Neuerungen auf dem Gelände?

Am Openair Frauenfeld gibt es jedes Jahr Überraschungen und Neuerungen.

Besucherinnen und Besucher gegen sich ja heute teilweise nicht mehr mit dem Zelt als Übernachtungsmöglichkeit zufrieden. Es wird nach mehr Komfort verlangt. Inwiefern muss oder soll ein Openair dem Rechnung tragen?

Wir bieten verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten an. Vor allem Gäste aus dem Ausland übernachten aber auch gerne in Hotels in Zürich. Allerdings ist campieren im eigenen Zelt nach wie vor die mit Abstand beliebteste Form der Übernachtung. Unser Camping platzt jeweils aus allen Nähten und es wird eng.

Das Openair Frauenfeld findet vom 11. bis 13. Juli statt.

Weitere Infos unter: www.openair-frauenfeld.ch

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Autor/in
Marcel Baumgartner

Marcel Baumgartner (*1979) ist Co-Chefredaktor von «Die Ostschweiz».

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