Auch in Zürich hat man mitgekriegt, dass Innerrhoden eine kurze Vakanz im Nationalrat droht. Das nutzt man zu einem Seitenhieb.
Zugegeben, die Situation ist nicht alltäglich. Wenn der Innerrhoder Nationalrat Daniel an der Landsgemeinde am 28. April zum Ständerat gewählt wird, muss er Anfang Juni seine Demission als Nationalrat einreichen und wechselt dann quasi fliegend. Aber ein neuer Nationalrat wird erst am 20. Oktober gewählt. Die Standeskomission verzichtet darauf, in diesem Fall eine zeitnahe Zwischenwahl durchzuführen, um den Sitz schneller zu besetzen, es entsteht also eine mehrmonatige Vakanz.
Die Steuerzahler von Appenzell Innerrhoden dürfte das freuen. Denn eine Wahl im August und eine erneute Wahl zum selben Amt im Oktober - dieser Wahltermin ist zwingend - wäre mit Kosten verbunden, die sich kaum rechtfertigen lassen. Innerrhoden geht nicht unter, wenn der Nationalratssitz vier Monate verwaist ist. Zudem wäre der Wahltermin im Oktober bei diesem Szenario eine reine Show, es würde kaum plötzlich Gegenkandidaturen gegen jemanden geben, der erst im August gewählt wurde.
Die «NZZ am Sonntag» findet das Prozedere aber offenbar seltsam. Und die Zeitung nutzt die Gelegenheit zu einem Seitenhieb auf Fässler. Dieser gilt zwar allgemein als sehr gut vernetzt und wirkungsvoll im Bundeshaus, aber Zürcher glauben ja grundsätzlich nicht, dass aus dem Osten etwas Gutes kommen kann.
Hier jedenfalls die kurze Notiz aus der NZZ am Sonntag:
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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