Mir ist sehr wohl bewusst, dass unsere digitalen Daten zu allen möglichen Zwecken genutzt werden. Gewisse «Zufälle» auf Facebook lassen mich dann aber doch etwas ratlos werden.
Wenn ich an meinem Computer beispielsweise nach «Hotel, St.Gallen» google und mir anschliessend auf Facebook Artikel zu eben diesem Thema eingeblendet werden, dann verstehe ich die Logik dahinter.
Das gesamte Netz hängt inzwischen zusammen. Was ich im einen «Fenster» eintippe, wird registriert und auf das andere «Fenster» quasi umgeleitet.
Nun kann man das positiv sehen. Es könnte ja zu meinem Vorteil sein, wenn mir jene Infos auf Facebook eingeblendet werden, für dich ich mich nachweislich interessiere.
Kürzlich hat jedoch mein Arbeitskollege eine Email mit einem spezifischen Betreff – nennen wir ihn hier «Stiftsbibliothek» – erhalten. Und schon kurz darauf wird mir auf meinem Computer auf Facebook ein Artikel zu genau diesem Stichwort eingeblendet.
Ein Zufall?
Möglich.
Andererseits: Mein Kollege und ich «bewegen» uns logischerweise im selben Netzwerk. Seine Daten gelangen über den gleichen Kanal zu ihm wie die meinen zu mir.
«Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall», ist ein Zitat von Albert Einstein.
Facebook ist das Ergebnis aus einer Vielzahl von Berechnungen. Daher glaube ich hier nicht an Zufälle.
Marcel Baumgartner (*1979) ist Co-Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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