logo

Barbara Müller

Klar diskriminiert

Während der angeblichen «Pandemie» wurden Menschen mit Behinderungen beziehungsweise Menschen mit Dispensen klar diskriminiert in der Schweiz

Barbara Müller am 03. Juni 2022

Die Schweiz hat 2014 die UNO-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen ratifiziert. Zum ersten Mal seit diesem Zeitpunkt wurde nun im April 2022 die Schweiz von einem UNO-Ausschuss fu?r die Rechte von Menschen mit Behinderungen bzgl. der Umsetzung dieser Konvention evaluiert.

Auftragsgemäss setzt sich dieser Bericht mit der Situation von Menschen mit Behinderungen auseinander. Nichtsdestotrotz gelten die unmissverständlichen Schlüsse bzgl. Menschen mit Dispensen selbstverständlich für alle Betroffenen!

Aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen als Frau mit Behinderung (starke Seheinschränkung, Asperger) in der Schweiz wundere ich mich keinesfalls, dass im Bericht zu lesen ist, dass die Schweiz in mancherlei Hinsicht die Rechte von Menschen mit Behinderung verletze. Dieses Fazit geht eindeutig aus dem Bericht hervor. Unter anderem werden Menschen in der Schweiz durch die Behörden zu wenig vor Diskriminierung geschützt.

So zeigt der UNO-Ausschuss fu?r die Rechte von Menschen mit Behinderungen sehr besorgt über "das Fehlen einer proaktiven Antwort auf die besonderen Bedu?rfnisse von Menschen mit Behinderungen in Bezug auf COVID-19, einschliesslich mangelnder Informationen fu?r die O?ffentlichkeit, die Verkehrsbetriebe und die Medien u?ber Ausnahmen von der Maskenpflicht, was in einer sta?ndigen Verunglimpfung autistischer Personen mit Maskendispens resultierte". Insbesondere wird hier auch kritisiert, dass "Informationen zu Pandemie-Massnahmen, einschliesslich Ausnahmen von der Maskenpflicht, der O?ffentlichkeit, den zusta?ndigen Beho?rden und Unternehmen und den Medien" kaum bekannt gemacht wurden.

Menschen, die über Dispense verschiedenster Art verfügen, wurde in einer von mir persönlich nie erlebten Art und Weise diffamiert und ausgegrenzt. Denunziantentum feierte unverständlicherweise Urstände - wie heisst es doch treffend: "Der ärgste Schuft im eigenen Land ist und bleibt der Denunziant". In einer unglaublichen Art und Weise haben Menschen mit Dispensen Ausgrenzung und Diskriminierung im medizinischen Sektor erlebt, wo doch klarerweise in er Medizin absolut individuelle Entscheidungen getroffen werden müssen.

Eine Aufarbeitung der ganzen wirklich nur als tragisch zu bezeichnenden Situation ist dringend von einer unabhängigen Kommission sicherzustellen. Dies bedingt jedoch zwingend eine ausserparlamentarische Untersuchung.

Stölzle /  Brányik
Autor/in
Barbara Müller

Dr. sc. nat. ETH Barbara Müller (*1963) ist Geologin. Für die SP ist sie Mitglied des Thurgauer Kantonsrates. Sie wohnt in Ettenhausen (TG).

Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.