Stellen Sie sich vor, Sie sind Besitzer einer grossen Firma und möchten einen Manager einstellen, der einen Teil des Ladens schmeissen soll.
Sie wissen, welche Qualifikationen er braucht, was er Ihnen wert ist und welche Entscheidungskompetenzen er bekommen soll. Nach einer Stellenausschreibung werden Sie mit Bewerbungen überflutet. Sie misten die Kandidaten aus, und schlussendlich bleibt eine Handvoll Bewerber übrig. Diese laden Sie zu einem persönlichen Gespräch ein, um sich einen ersten, persönlichen Eindruck zu verschaffen. Ist die Sache danach noch nicht klar, gibt es einen zweiten Termin, bis schlussendlich einer das Rennen macht und den Job bekommt.
Aus der Sicht des Bewerbers muss er alle Qualifikationen belegen, der Lebenslauf lückenlos und möglichst transparent und die ganzen Unterlagen korrekt formatiert und mit einem aktuellen Layout versehen sein. Da kann schon eine falsche Textgliederung über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Dieses Bewerbungsprozedere kennt fast jeder, inklusive Achterbahnfahrt der Gefühle. Grundsätzlich dient der ganze Auswahlprozess der besten Wahl und soll schlussendlich gewinnbringend für beide sein.
Dann vergleichen wir mal, wie wir als Arbeitgeber unsere Volksvertreter auswählen. Nehmen wir aus aktuellen Anlass an, die Stelle des Gesundheitsministers sollte neu besetzt werden. Was muss so eine Person können, respektive wissen? Sie sollte grundsätzlich über eine Ausbildung im medizinischen Bereich verfügen, dazu Zusatzausbildungen und Spezialisierungen in Kommunikationsstrategie, Personalführung, Management, Ernährung und Ökologie. Da die Person ein ganzes Land gesundheitlich organisieren soll, braucht sie ausserdem Fachwissen über Epidemien und Pandemien, das alles am liebsten garniert mit mindestens zwanzig Jahren Berufserfahrung.
Und was haben wir stattdessen? Eine Person, die sich als kompetent darstellt, aber keine einzige der Anforderungen erfüllt, geschweige denn belegen kann. Im Fachjargon nennt man so jemanden Hochstapler.
Unsere schlechte Wahl dürfen wir nun mit Beraterhonoraren im zweistelligen Millionenbereich durch die Amtsperiode füttern. Zu allem Verdruss wird der personelle Fehlgriff mit exekutiver Gewalt durchgesetzt. Es wäre das Gleiche, als würden Sie ihrem Chef ab und an mit ihrer, eigentlich von ihm bezahlten, Schlägertruppe bedrohen oder sogar als Warnung eine runterhauen.
Sie wären am gleichen Tag freigestellt und angezeigt. Aber unsere «Angestellten» wüten unangreifbar vor sich hin und ruinieren unseren gut laufenden Betrieb, den wir in den letzten siebenhundert Jahren erfolgreich aufgebaut haben. Hier ist unser nächstes Versagen. Wir gaben und geben unseren Angestellten viel zu viel Macht. Was dabei rauskommen kann, sah und sieht man in der Wirtschaft des öfteren, wenn ein angestellter Manager den eigentlichen Inhaber ausbootet.
Um als Arbeitgeber den Schaden möglichst klein zu halten, müssten wir unsere(n) Angestellte(n) per sofort freistellen können, aber unser installiertes, politisches System scheint dies zu verunmöglichen. Statt dessen dürfen wir mit ansehen, wie lange Aufgebautes sinnlos zerstört wird.
Wenn Sie eine Arbeit vergeben, schauen Sie dann tatenlos zu, wenn der Beauftragte einen Fehler macht, den sie dann auch noch berappen müssen? Wohl eher nicht.
Aber wenn es unsere persönliche Zukunft betrifft, unsere Gesundheit, Gerechtigkeit und Wohlbefinden, kurz, wenn’s um unser Leben geht, dann vergeben wir diese verantwortungsvollen Aufgaben Leuten, die von all dem keinen Schimmer haben. Es wäre sinnvoller, ein paar Millionen Jahresgehalt zu zahlen, aber dafür bekommt man eine Top-Fachperson, die ihr Geld wert ist und nicht noch zig Millionen Steuergelder an Zuflüsterer verprassen muss, nur um einen pressetauglichen Satz formulieren zu können.
Wir sind schlicht selbst schuld, wenn’s jetzt nicht so rosig aussieht. Wir haben unkritisch unsere Volksvertreter auf ihre Positionen gehievt. Wenn Personal Arbeiten erledigt, für die es nicht qualifiziert ist, kommt eben das heraus was wir aktuell haben. Ein zerstrittenes, ängstliches Volk, eine gebeutelte Wirtschaft und eine Staatsgewalt, die gegen uns, den eigentlichen Chef vorgeht, nur um die gemachten Fehler zu kaschieren. Wäre Fachkompetenz vorhanden, hätten wir aussagekräftige und nachvollziehbare Zahlen zur Pandemie, würden prophylaktische Massnahmen ergriffen, welche die Gesundheit fördern und nicht schaden und sie würde auf die Stimmen aus dem Volk hören. Zum Beispiel, wie möchten die Risikogruppen geschützt werden, wollen sie das überhaupt oder lieber selbstbestimmt und glücklich im Kreis der Liebsten die letzten Jahre verbringen? Oder doch lieber einen Schutz, der eher an eine Isolationshaft erinnert. Ich tippe auf das Erste.
Es sollte uns eine Lehre sein, was eine falsche Personalwahl anrichten kann. Dabei stolpern wir über unser selbst gewähltes System. Wer von den Millionen Wahlberechtigten verfügt über die professionelle Kenntnisse eines Personalberaters? Die Wenigsten. Alle anderen entscheiden aus einem Bauchgefühl heraus oder gehen den überall aufgeklebten Wahlversprechungen auf den Leim. Eine demokratische Wahl ist ein schlechtes Hilfsmittel für eine Personalentscheidung und sollte grundsätzlich in Frage gestellt werden. Ich kenne jedenfalls keinen Arbeitgeber, der seine Personalentscheidung «demokratisch» fällt.
Stattdessen wäre eine professionell verlaufende Auswahl der Bewerber erfolgsversprechender. Die erforderlichen Qualifikationen würden dabei penibel geprüft, da hätten Möchtegerne und Hochstapler keine Chance mehr. Aus den besten respektive geeignetsten Kandidaten könnte das Volk dann aussuchen. Es wäre bei den Wahlen eine grosse Erleichterung , wenn sich nur fachliche Profis mit Erfahrung bewerben dürften und nicht, wie bis jetzt solche, die einem am besten den Honig ums Maul schmieren.
Sollte es dennoch einer schaffen, sich ein Amt zu erschleichen, muss er in kürzester Zeit wieder gekündigt werden können, alles andere führt nur zu dem, was wir jetzt haben.
Es wird wirklich Zeit, sich den neuen Umständen anzupassen. Da reicht es nicht mehr sich an alten Strukturen und Normen zu orientieren, es sind neue Lebensumstände und die erfordern auch eine neue Organisation. Es liegt wieder einmal mehr an uns, den Karren aus dem Dreck zu ziehen.
Die Schweizer sind zäh, das haben sie in den letzten Jahrhunderten des öfteren bewiesen. Egal welche Despoten und Hochstapler auftauchten, die Schweizer Einigkeit überlebte alle. So wird es auch dieses Mal sein. Wir müssen uns nur wieder daran erinnern, vor allem bei den nächsten Wahlen.