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Hermann Lei

Sex im Schulzimmer

Im deutschsprachigen Raum ist die Sexualkunde unbemerkt von marxistischen Extremisten gekapert worden. Unsere Kinder sollen umerzogen werden.

Hermann Lei am 03. Juni 2020

Als Kantonsrat erhalte ich regelmässig das «Schulblatt», das vom Kanton Thurgau herausgegeben wird. Als ehemaliger Lehrer interessiert mich das. Das Thurgauer Schulblatt thematisiert in der Oktober-Ausgabe «Sexualität im Schulzimmer» und lässt den Kieler Sexualpädagogen Prof. Uwe Sielert zu Wort kommen.

«Kindersexualität»

In seinem Artikel spricht der Professor von «Kindersexualität», welche «sexualerzieherisch zu begleiten» sei, denn Kinder hätten «ein Recht auf Sexualerziehung und eine ungestörte Entwicklung ihrer je spezifischen sexuellen Identität». Dazu ein Hinweis für die geneigte Lehrerschaft auf sein Buch, «Einführung in die Sexualpädagogik», das für Fr. 28.-- zu erhalten sei.

Hier vorab eine Klarstellung: Dass die Schule ein Fach Sexualkunde anbietet, kann man gutheissen oder nicht. Solange die Kinder altersgerecht aufgeklärt und nicht indoktriniert werden, ist sie meines Erachtens in Ordnung. Die «Sexualpädagogik», wie sie aber von Sielert und seinen Nachfolgern in den Schulen propagiert wird, ist etwas ganz anderes. Hier geht es nicht um Aufklärung, sondern um sexuelle Umerziehung. Die Kinder sollen dazu animiert werden, mit sich, andern und gleichgeschlechtlichen Partnern sexuelle Erfahrungen zu machen.

Sielert ist deshalb sehr umstritten. Seine Theorien gehen insbesondere auf triebmythologische und neomarxistische Theorien nach Wilhelm Reich zurück. Die sexuelle Erregung von Kindern solle in den Sexualkundeunterricht einbezogen werden.

Heterosexualität «entnaturalisieren»

Sielert propagiert ein Aufbrechen gesellschaftlich heterosexuell normierender Dominanzkultur, weshalb er fordert, dass «Heterosexualität, Kernfamilie und Generativität zu «entnaturalisieren» seien. Vehikel dafür sind seine Aufklärungsbücher.

Zum Beispiel 1996 «Lisa und Jan», ein Buch für Vier- bis Achtjährige. Nicht nur die darin verwendete enthemmte Sprache, zum Beispiel «Ficken», «Bumsen» und «Vögeln» wirkt verstörend. Die Kinder werden auch zu sexuellen Handlungen animiert: Jan lässt sich von Lisa manuell befriedigen, der es gefällt, «sich ihren Finger in den Po zu stecken». Und Lisas Freundin zeigt sich dem Betrachter mit weit gespreizten Beinen.

Mit seinen Anregungen bereicherte Sielert auch das Schulbuch «Sexualpädagogik der Vielfalt», das heute noch vertrieben wird: 14-jährige Schüler sollen Bordelle planen und Handschellen, Lack/Latex-Klamotten oder Vaginalkugeln fiktiv ersteigern. Nämlich für ein schwules Paar, ein lesbisches Paar mit Kindern sowie ein kinderloses heterosexuelles Paar. Beim «Sex-Mosaik» kann zwischen Teddybär und «Taschenmuschi» gewählt werden, auch Latexhandschuh und Lederpeitsche stehen zur Verfügung. 13-Jährige können «Das erste Mal Analverkehr» als «Theaterstück, Sketch, Pantomime oder ähnliches» darstellen.

Ziehsohn eines unappetitlichen geistigen Vaters

Uwe Sielert, der Autor der Standardeinführung zur «Sexualpädagogik der Vielfalt», empfiehlt offenbar Eltern, die Geschlechtsteile ihrer Kinder ausgiebig zu streicheln, damit diese wissen, «was Lust ist». Sielert ist geprägt von «Sexualpädagogik-Guru» Helmut Kentler, seinem «väterlichen Freund».

Jener Kentler aber war Mitglied eines bekennenden Päderasten-Netzwerks. Der homosexuelle Psychologie-Professor Kentler hatte die unglaubliche Idee, verwahrloste Jugendliche zu vorbestraften Pädophilen in Pflege zu geben. Sex zwischen Erwachsenen und Kindern habe für die Kinder keine schädlichen Folgen, meinte er, und so mussten die Knaben den vorbestraften Pädophilen als Entgelt für die Pflege zu sexuellen Diensten stehen. Und als Gerichtsgutachter sorgte Sielerts Ziehvater in zahlreichen Fällen dafür, dass Verfahren gegen Kindesmissbraucher eingestellt beziehungsweise die Täter freigesprochen wurden.

Netzwerk pädophilie-freundlicher Wissenschaftler

Kentler war, so schreibt der Spiegel, eine Schlüsselfigur im Netzwerk pädophilie-freundlicher Wissenschaftler und Aktivisten der Siebziger und Achtziger Jahre. Unter dem Etikett «sexuelle Vielfalt» und «Missbrauchsprävention» wird dessen Pädagogik bis heute im deutschsprachigen Raum verbreitet. Der Sexualpädagoge Prof. Uwe Sielert ist massgeblich daran beteiligt, wie ein Blick in unsere Schulblatt zeigt.

Doch in unserer Schule wollen wir nicht, dass Kinder unter Anleitung der Lehrerin sexuelle Handlungen vornehmen und mit dem Lehrer «Das erste Mal Analverkehr» spielen.

Stölzle /  Brányik
Autor/in
Hermann Lei

Hermann Lei (*1972) ist Anwalt und Thurgauer SVP-Kantonsrat.

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