Lassen Sie die Haustüre offen, wenn Sie nicht zuhause sind oder gehen Ihre Gäste einfach an Ihren Kühlschrank und bedienen sich – Nein? Dann geht es Ihnen wie mir, denn eigentlich will ich nicht, dass jemand ungefragt in meine Wohnung kommt oder den Kühlschrank öffnet.
Genau gleich sollte es bei der Zuwanderungsfrage sein. Sollten wir nicht selbst darüber bestimmen, wer, und vor allem wie viele Personen in unser Land einwandern? Seit der Einführung der vollen EU-Personenfreizügigkeit im Jahr 2007 hat die Einwohnerzahl der Schweiz um rund eine Million zugenommen, mit grossen kulturellen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen auf unser Land.
Neben der Überlastung des Verkehrs und der Infrastruktur, welche wir im Alltag täglich spüren, sind vor allem die Konsequenzen für die inländischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gravierend: Der Lohndruck in allen Altersgruppen nimmt zu und da bei den Zugewanderten 87 % der Arbeitnehmer im tieferen Lohnbereich sind, werden hauptsächlich die einheimischen «Büezer» direkt konkurrenziert.
Ebenfalls besonders betroffen von der uneingeschränkten Zuwanderung sind ältere Arbeitnehmer denn die Tendenz besteht, sie durch günstigere, jüngere EU-Einwanderer zu verdrängen. Der Beweis dafür hat der Bundesrat mit der von ihm geschaffenen sogenannten Überbrückungsrente für die ältere Arbeitnehmer selbst geliefert.
Es handelt sich um eine eigentliche Entlassungsrente, denn sie wird die Entlassung von älteren Arbeitnehmern noch fördern und ihre Chancen verkleinern, auf dem Arbeitsmarkt eine neue Stelle zu finden. Zudem ist sie eine Mogelpackung, denn nur Personen können diese Rente beanspruchen, die ein Reinvermögen (inkl. 3 Säule) von unter 50'000 Franken haben und die mit 60 Jahren ausgesteuert sind. Bei der Überbrückungsrente handelt es sich somit lediglich um eine Beruhigungspille und keinesfalls um eine Lösung für ältere Arbeitslose.
Die Auswirkungen der unbeschränkten Zuwanderung spiegeln sich auch in den Zahlen der Sozialhilfebeziehenden, welche seit Beginn der Personenfreizügigkeit um 45% auf 41`744 Personen angestiegen ist.
Bezüglich den Drohungen der EU und den Behauptung ihrer Befürworter in der Schweiz, dass mit einem Ja zur Begrenzungsinitiative die Bilateralen Verträge fallen, ist festzustellen, dass dieses Argument reine Angstmacherei ist und bei praktisch jeder Forderung der EU als Argument aufgeführt wird (Kohäsionsmilliarde, EU-Rahmenvertrag etc.). Übrigens auch Frankreich debattiert aktuell über die Zuwanderung, was uns zeigt, dass es auch innerhalb der EU immer mehr kritische Stimmen zur Personenfreizügigkeit gibt.
Aus diesen Gründen ist es wichtig, dass die Schweiz eigenständig über die Zuwanderung entscheiden kann – Stimmen Sie deshalb am 27. September Ja zur Begrenzungsinitiative.
Mike Egger (*1992) ist SVP-Nationalrat. Er wohnt in Berneck und arbeitet bei der Fleischverarbeiterin Micarna AG in Bazenheid.
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