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KSSG konnte Umsatz auf 1,045 Milliarden steigern

Geschäftsjahr 2023: Gruppe der öffentlichen St.Galler Spitäler mit 58,9 Millionen Verlust

Insgesamt schliessen die St.Galler Spitalverbunde das Geschäftsjahr mit einem Verlust von 58,9 Millionen Franken ab. Gesamthaft hat die Gruppe 2023 einen Umsatz von 1,4 Milliarden Franken erwirtschaftet.

Die Ostschweiz am 20. März 2024

Unter Berücksichtigung von zwei ausserordentlichen Wertberichtigungen der Spitalimmobilien in Grabs und Linth von total 40,2 Millionen beläuft sich der Verlust der Gruppe auf 99,1 Millionen Franken, heisst es in einer Medienmitteilung. 

Über die ganze Spitalgruppe wurden im 2023 total 62'035 stationäre Patientinnen und Patienten behandelt. Das sind praktisch gleich viele wie im Vorjahr (2022: 62'044). Die Frequenzvergleiche sind aber wegen der Abtretung des Spitals Walenstadt und der Übernahme der Geriatrischen Klinik St.Gallen AG nur bedingt vergleichbar. Die ambulanten Frequenzen sind unter diesem Vorbehalt im Vergleich zum Vorjahr um 2,7% gestiegen.

Im Jahresabschluss der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland (SR RWS) ist eine ausserordentliche Wertberichtigung für die Spitalimmobilien über 21,1 Mio. Franken enthalten. Im Jahresabschluss des Spitals Linth ist ebenfalls eine ausserordentliche Wertberichtigung für die Spitalimmobilien über 19,1 Mio. Franken enthalten. Der Verlust der Gruppe der St.Galler Spitäler beträgt deshalb kumuliert 99,1 Millionen Franken.

Die Gruppe rechnet für 2024 mit einem gesamthaften Ergebnis von etwa Minus 13 Millionen Franken über alle vier Spitalverbunde und einer EBITDA-Marge von 5,4%. Das Jahr 2024 stellt ein weiteres Übergangsjahr dar, in welchem die begonnenen Betriebsoptimierungen weiterhin konsequent zu verfolgen sind. Das Übergangsjahr 2024 dient denn auch zur Vorbereitung der Fusion der vier Spitalverbunde. Die geplante Fusion befindet sich aktuell in der parlamentarischen Diskussion.

Kantonsspital St.Gallen

Dank des Ergebnisverbesserungsprogramms (EVP) konnte das Kantonsspital St.Gallen (KSSG) im Geschäftsjahr 2023 insgesamt 16,1 Mio. Franken einsparen und damit den Verlust bei einem Umsatz von 1'045 Mio. (Vorjahr 970,4 Mio.) auf 25,5 Mio. Franken begrenzen (Vorjahr 23 Mio.).

Die Zahl der stationären Austritte stieg gegenüber dem Vorjahr um 7,6% von 33'850 auf 36’404 (inkl. Zahlen Geriatrische Klinik AG). Auch im ambulanten Bereich konnte ein Wachstum verzeichnet werden. So nahm die Anzahl ambulanter Patientenbesuche gegenüber dem Vorjahr um 5,3% (+29’453) auf 587’500 Patientenbesuche zu.

Gewachsen ist das Kantonsspital St.Gallen auch betrieblich: Seit dem 1. Januar 2023 wird die Geriatrische Klinik St.Gallen AG als Tochtergesellschaft unter dem Dach des KSSG als eigenständiges Unternehmen geführt.

Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland

Die Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland (SR RWS) schliesst das Geschäftsjahr 2023 mit einem Verlust von 38,3 Mio. Franken ab. Im Vergleich zum Budget resultiert eine negative Abweichung von 25.9 Mio. Franken. Dabei muss aber berücksichtigt werden, dass im IST-Ergebnis 2023 nicht budgetierte Sondereffekte im Umfang von 24.6 Mio. Franken einschliesslich des Impairments mit 21.1 Mio. enthalten sind.

Ohne diese Sondereffekte würde das Ergebnis 2023 minus 13,6 Mio. Franken betragen und damit noch rund 1.2 Mio. unter dem Budget liegen. Bei den stationären Frequenzen wird das Budget um rund 353 Austritte nicht erreicht. Am Standort Grabs wurde das Budget erreicht, am Standort Altstätten hat ein deutlicher Frequenzenrückgang stattgefunden.

Der ambulante Umsatz weist gegenüber dem Budget ein Plus von rund 10% am Standort Grabs aus. Damit konnte das Umsatzminus im stationären Bereich zu einem Grossteil kompensiert wer-den. Der medizinische Bedarf zeigt insgesamt eine Budgetüberschreitung von 2,5 Mio. Franken. Dies ist vor allem mit der Steigerung in der ambulanten Onkologie und dem daraus resultierenden Anstieg bei den Medikamenten zu begründen.

Der Personalaufwand weist eine Budgetunterschreitung von 2,7 Mio. CHF aus. Dies ist vor allem auf die Integration der Support- und Servicebereiche ins Kantonsspital St. Gallen zurückzuführen. Zusätzlich hat die SR RWS aber generell den budgetierten Stellenplan bzw. Personalaufwand nicht vollständig ausgeschöpft.

Die Rahmenbedingungen und die oben beschriebenen Effekte führten zusammen mit der ungenügenden Tarifsituation dazu, dass die SR RWS im Jahresverlauf 2023 ein zwar einschneidendes, aber alternativloses Ergebnisverbesserungsprogramm startete, um eine nachhaltige Verbesserung des Unternehmensergebnisses zu erreichen. Das Ergebnisverbesserungsprogramm besteht aus drei Teilprojekten, die die Bereiche Personal, Performance und Sachkosten umfassen.

Spital Linth

Das Geschäftsjahr 2023 stand im Fokus der strategischen und finanziellen Neuausrichtung. Trotz einer markanten Steigerung der Betriebserträge im stationären und ambulanten Bereich, drückten die höheren Sachkosten auf die Betriebsmarge. Das Spital Linth schliesst das Geschäftsjahr 2023 mit einem konsolidierten Verlust von 29,9 Mio. Franken und einer EBIDTA-Marge von minus 4,2% ab. Eine einmalige Wertkorrektur (Impairment) auf den Liegenschaften von 19,05 Mio. Franken wurde aufgrund Anzeichen einer Wertbeeinträchtigung vorgenommen. Ohne diesen Sondereffekt läge das Unternehmensergebnis bei minus 10,9 Mio. Franken.

Mit 6'086 abrechenbaren Austritten konnte ein Mehrertrag von 1,9 Mio. Franken erzielt werden. Diese Ertragsverbesserung begründet sich durch den gestiegenen CMI (Behandlungskostengewicht) von 0.8046. Auch im Ambulanten Ertrag ist eine Steigerung von 1.8% zu verzeichnen. Aufwandseitig sind hohe Kosten von 3,8 Mio. Franken für temporäres Personal angefallen. Die Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von qualifizierten Kandidaten besteht weiterhin. Zudem wachsen auch die Aufwände für Medizinischen Bedarf (Teuerung Medikamente und Materialen sowie höhere Kosten der Netzwerkverträge), der Verwaltungsaufwand (zentrale Verrechnungen vom KSSG der Supportbereiche aufgrund der anstehenden Fusion) und die Informatikkosten.

Spitalregion Fürstenland Toggenburg

Das Geschäftsjahr 2023 schliesst die Spitalregion Fürstenland Toggenburg (SRFT) mit einem Verlust von 5.3 Mio. Franken ab. Damit konnte die SRFT das budgetierte Ergebnis von minus 5,2 Mio. Franken knapp erreichen. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Verlust um eine Million höher, was ins-besondere auf Mehrkosten in Zusammenhang mit der Inbetriebnahme des Erweiterungsbaus in Wil, den teuerungsbedingten Lohnerhöhungen, hohen Kosten für Temporärpersonal angesichts des an-haltenden Fachkräftemangels sowie den stark gestiegenen Energiepreisen wie auch auf die stagnierenden Tarife zurückzuführen ist.

Im stationären Bereich wurden mit 6'782 verrechenbaren Austritten 254 weniger als im Vorjahr verzeichnet, als noch bis Ende März das Spital Wattwil betrieben wurde. Dennoch haben sich die stationären Erträge insgesamt um rund 0,5 Mio. Franken verbessert, was auf höhere Erträge im Bereich der Zusatzversicherten zurückzuführen ist. Der ambulante Umsatz ging insgesamt um 2.0% auf 28,6 Mio. Franken zurück.

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