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Kostenfaktor Energie

CO2-Abgabe: Wärmeverbrauch im Winter senken

In diesem Jahr wird die Lenkungsabgabe für Öl und Gas noch einmal kräftig erhöht. Für Haushalte lohnt es sich daher umso mehr, unnötige Energieverluste beim Heizen zu vermeiden.

Die Ostschweiz am 16. Januar 2020

Heizkosten zählen schon seit Längerem zum weitaus grössten Kostenpunkt beim Thema Wohnen, auch weil sogenannte Lenkungsabgaben für die Nutzung fossiler Brennstoffe miteinfliessen, um die Verbraucher zu einem umweltfreundlichen Verhalten zu bewegen. Dieses Jahr soll die CO2-Abgabe noch einmal deutlich angehoben werden - von 96 auf maximal 210 Franken pro Tonne Kohlendioxid. Zwar bekommen Schweizer Haushalte unter anderem über Krankenkassenprämien aktuell pro Kopf 77 Franken zurückerstattet. Fakt ist aber: Heizen mit Erdöl oder -gas wird immer kostspieliger.

Wer in modernisierten Gebäuden wohnt oder bereits erneuerbare Energien nutzt, wird davon weniger betroffen sein als Bewohner von Altbauten. Aufgrund der schlechten Wärmedämmung der Wände werden gerade hier die Aufwendungen für Heizenergie deutlich steigen.

Für alle Haushalte, die derzeit noch Heizöl oder Erdgas beziehen, gewinnt die Senkung des persönlichen Energieverbrauchs deshalb zunehmend an Bedeutung, um die Kosten möglichst zu reduzieren.

Nicht jeder Raum muss auf Maximaltemperatur gebracht werden

Grosses Einsparpotential bietet die wohlüberlegte Wahl der Raumtemperatur, denn mit jedem Grad steigen die Heizkosten um 6 Prozent. So lässt sich schon mal Heizenergie einsparen, indem nicht jeder Wohnbereich bis zum Maximum beheizt wird. Höhere Raumtemperaturen bis maximal 22 bis 23 Grad sollten nur im Wohnzimmer oder in Räumen herrschen, in denen sich die meisten Personen im Haushalt tagsüber länger aufhalten. In Bereichen wie Flur oder Küche reicht oftmals eine Temperatur von 17 Grad aus. Das gilt ebenso für Schlafzimmer, da niedrigere Temperaturen hier auch grundsätzlich für einen besseren Schlaf sorgen.

Bei Abwesenheit sollte die Temperatur ebenfalls um ein paar Grade gesenkt werden. Zu beachten ist aber, dass die Innentemperatur nicht zu stark darunter absinkt, da dann im Endeffekt mehr Energie benötigt wird, um im Wohnraum wieder eine zuträgliche Wärme zu erreichen. Empfehlenswert ist ausserdem, in stärker beheizten Wohnräumen die Türen geschlossen zu halten, damit die Wärme nicht in die kühleren Bereiche abzieht.

Nur bei geschlossenen Fenstern die Heizung anschalten

Nicht selten ist ein nachlässiger Umgang mit Heizenergie eine der zentralen Ursachen für einen unnötig hohen Wärmeverbrauch. Vermieden werden sollte vor allem, dass bei geöffnetem Fenster geheizt wird. Die ideale Lüftung erfolgt stattdessen stets kurz und knapp bei heruntergedrehter Heizung und mit möglichst vielen geöffneten Fenstern, um einen raschen Durchzug herzustellen. Die kurze Frischluftzufuhr trägt zudem dazu bei, dass sich die Heizwärme wieder schnell im Raum ausbreiten kann.

Kälteschutz am Fenster: Kompakte Vorhänge, Thermorollos oder Wabenplissees

Intelligentes Heizen und Lüften ist schon einmal der wesentliche Grundpfeiler für einen geringeren Verbrauch. Eine gute Energieeffizienz setzt aber auch voraus, bestmöglich dafür zu sorgen, dass die Heizwärme nicht einfach aus dem Wohnumfeld herauszieht. Mögen bei der Fassadendämmung zumindest Mietern zweifelsohne die Hände gebunden sein, existieren bei Fenstern diverse Hilfsmittel, um einer Heizwärmeverschwendung zuvorzukommen.

So schützen beispielsweise dickere Vorhänge recht gut vor hereinziehender Kälte, Zugluft und Energieverlusten. Die Industrie für innenliegenden Sonnenschutz bietet darüber hinaus auch spezielle Thermorollos für Fensterscheiben an. Eine besondere Variante darunter sind Wabenplissees mit Dämmpolster. Die darin enthaltenen Luftsäulen verzögern beidseitig den Durchtritt der Kälte wie auch der Heizwärme.

Unabhängig davon, ob nun ein Vorhang, Rollo oder Plissee zum Einsatz kommt: Wichtig ist, dass die Schutzvorrichtung während der Heizsaison spätestens zur Abendzeit vollständig das Fenster bedeckt.

Die Wärmkraft sonniger Wintertage nutzen

Sonnenlicht wärmt den Wohnbereich keineswegs nur im Sommer, sondern auch im Winter auf. Sonnenstunden sollten daher stets genutzt werden, um den Heizkörper ganz auszuschalten. Insbesondere in Wohnbereichen mit grossen Fensterfronten oder südlicher Ausrichtung kann von diesen sogenannten solaren Energieeinträgen profitiert werden. Vorhänge, Rollos oder Wabenplissees sollten dafür komplett beiseitegeschoben beziehungsweise hochgezogen werden, damit möglichst viel Sonnenstrahlen hereinkommen.

Tipps gegen Fusskälte

Ein kalter Fussboden sorgt nicht nur in erheblichem Masse für Unbehagen, sondern kann schlimmstenfalls auch kältebedingte Erkrankungen wie Nierenentzündungen oder Gelenkschmerzen zur Folge haben.

Bei Bodenkälte sollte unbedingt überprüft werden, ob womöglich undichte Türenspalten die Ursache sind und dem Wohnbereich überdies Wärme entziehen. Diese Schwachstellen können zum Beispiel wirksam mit Zugluftstoppern verschlossen werden.

Zusätzlich sorgen Teppiche auf Bodenfliesen, Stein- oder Holzböden sowie gefütterte oder gepolsterte Hausschuhe für eine angenehme Fusswärme. Auch auf diese Weise lässt sich vermeiden, dass die Heizung gleich wieder bis zum Anschlag hochgedreht werden muss, um eine Wohlfühltemperatur herzustellen.

Stölzle /  Brányik
Autor/in
Die Ostschweiz

«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund 300'000 Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG, ein Tochterunternehmen der Galledia Regionalmedien.

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