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St.Galler Regierungsratswahlen

Bettina Surber liefert 98 Prozent und zeigt damit der SVP, wie es geht

Die SVP beisst sich einmal mehr an der Kantonshauptstadt die Zähne aus. Und sie schafft es nicht, ihre Wählerschaft zu mobilisieren. Die SP lieferte eine Arbeit ab, die zu fast 100 Prozent perfekt ist.

Marcel Baumgartner am 14. April 2024

Der Angriff der SVP ist gescheitert. Aus einer Doppelvertretung in der St.Galler Regierung wird nichts. Im zweiten Wahlgang setzen sich Christof Hartmann (SVP) und Bettina Surber (SP) durch. Die grosse Verliererin ist Dana Zemp. Lesen Sie hier mehr dazu.

Dabei sah anfangs noch alles sehr gut für die SVP aus. In den Zwischenresultaten waren jeweils Hartmann und Zemp vor Surber. Wenn auch nur mit wenigen Stimmen. Doch im Schlussspurt holte Surber auf. Und setzt sich letztlich sogar noch an die Spitze.

Der Siegeslauf von Bettina Surber ist umso eindrucksvoller, wenn man den ersten mit dem zweiten Wahlgang vergleicht.

Die Stimmbeteiligung sank von 47 auf knapp 31 Prozent. Der zweite Wahlgang lockte demnach nur noch 66 Prozent der damaligen Stimmbürgerinnen und -bürger an die Urne.

Das ist verständlich, wenn man bedenkt, dass im März auch die 13. AHV-Rente für ordentliche Wahlbeteiligung sorgte.

Das Resultat von Surber ist jedoch beachtlich. Nur knapp 800 Stimmen weniger erreichte Sie als im ersten Wahlgang. Das entspricht einer Erfolgsquote von 98.4 Prozent.

Anscheinend schaffte es die SP, die Wählerschaft zu mobilisieren. Und das hat ihr letztlich zum Sieg verholfen. Und das führte letztlich dazu, dass Dana Zemp als Verliererin aus diesem Wahlsonntag hervorgeht.

Zum Vergleich:

Christof Hartmann (SVP) holte 77.7 Prozent der Stimmen aus dem ersten Wahlgang. Die anderen Kandidatinnen und Kandidaten:

  • Dana Zemp (SVP): 70.1 Prozent

  • Sarah Bösch (parteilos): 60.7 Prozent

  • Alfred Tobler (parteilos): 52.0 Prozent

Wahlen SG

(Grafik: mba)

Man kann es nicht anders sagen: Die SP hat einen guten Job gemacht. Insbesondere auch in der Kantonshauptstadt. Die neue SP-Regierungsrätin holte in St.Gallen 6500 Stimmen mehr als Hartmann und 7000 Stimmen mehr als Zemp.

Es bleibt daher alles beim Alten: die Zusammensetzung der Regierung und auch die Situation, dass sich die SVP an St.Gallen nach wie vor die Zähne ausbeisst.

(Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)

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Autor/in
Marcel Baumgartner

Marcel Baumgartner (*1979) ist Co-Chefredaktor von «Die Ostschweiz».

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