Thurgauerinnen und Thurgauer arbeiten immer häufiger Teilzeit. Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern bleiben gross, aber die Männer legen zu. Dies zeigen Auswertungen zum Erwerbsleben, welche die Thurgauer Dienststelle für Statistik soeben publiziert hat.
Teilzeitarbeit wird immer bedeutender. Heute arbeiten rund 30 % der erwerbstätigen Thurgauerinnen und Thurgauer in einem Teilzeitpensum. Bei den berufstätigen Frauen ist es sogar mehr als jede zweite, die in einem reduzierten Pensum arbeitet. Nach wie vor weit verbreitet sind bei Frauen kleine Pensen: Knapp ein Viertel der erwerbstätigen Thurgauerinnen arbeitet in einem Pensum von weniger als 50 Prozent.
Fast zwei Drittel der 35- bis 44-jährigen Frauen arbeiten Teilzeit
Nicht nur Frauen, sondern auch Männer sind heute öfter in einem Teilzeitpensum tätig. Von den erwerbstätigen Männern arbeitet fast jeder zehnte Teilzeit, 1990 waren es erst 3 % gewesen. Am häufigsten wählen Junge (unter 30) sowie über 55-Jährige ein Teilzeitpensum, am seltensten 35- bis 44-Jährige. Bei den Frauen hingegen sind Teilzeitpensen ab einem Alter von etwa 30 Jahren weit verbreitet – dem Alter, in dem oft eine Familie gegründet wird. Von den 35- bis 44-jährigen Thurgauerinnen, die berufstätig sind, arbeiten 65 % in einem reduzierten Pensum.
Frauen mit einem Hochschulabschluss arbeiten etwas weniger häufig Teilzeit als Frauen mit Berufsbildung. Aber auch von den berufstätigen Hochschulabsolventinnen ist jede zweite in einem Teilzeitpensum beschäftigt.
Nur wenige Frauen in Kaderpositionen
Ob Voll- oder Teilzeit: Frauen gehen heute häufiger einer bezahlten Arbeit nach. Drei Viertel der 15- bis 64-jährigen Thurgauerinnen sind erwerbstätig, 1970 war es erst knapp die Hälfte gewesen. 30 % von ihnen sind im Berufsfeld "Gesundheits-, Lehr- und Kulturberufe" tätig. Von den erwerbstätigen Thurgauer Männern sind weniger als 10 % in diesem Berufsfeld tätig. Bei ihnen sind "Berufe des Managements und der Administration, des Bank- und Versicherungsgewerbes und des Rechtswesens" das häufigste Berufsfeld.
Über ein Drittel der erwerbstätigen Männer ist in der Position eines Vorgesetzten oder eines Direktionsmitglieds tätig, bei den Frauen sind es nur 18 %.
Immer geringere Bildungsunterschiede zwischen Männern und Frauen
Weiter zeigen die Auswertungen der Dienststelle für Statistik: Das Bildungsniveau der Thurgauer Bevölkerung ist in den letzten Jahrzehnten deutlich angestiegen. 2018 hatte knapp ein Drittel der 25- bis 64-jährigen Thurgauerinnen und Thurgauer einen Abschluss auf Tertiärstufe, fast doppelt so viel wie im Jahr 2000 (gut 18 %). Jüngere Frauen und Männer unterscheiden sich kaum mehr hinsichtlich ihres Bildungsniveaus.
Die Auswertungen zum Erwerbsleben und zum höchsten Bildungsabschluss der Thurgauerinnen und Thurgauer stehen auf www.statistik.tg.ch bereit.
«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund 300'000 Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG, ein Tochterunternehmen der Galledia Regionalmedien.
Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.