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St. Gallen Bodensee Tourismus

Guides in St. Gallen – die Kunst der Stadtführung

St. Gallen sprüht nur so von Kultur, Menschen und Vielfalt. Um die Stadt auf eine neue Weise zu erkunden, können Interessierte zwischen vier klassischen und 25 Themenführungen auswählen, allesamt von St. Gallen Bodensee Tourismus angeboten.

Lea Tuttlies am 11. September 2022
Guides TITEL Guides 2 Guides Guides 3 Fackelführung

Beliebte Führungen wie «Unterwegs mit der Dienstmagd», «Lust und Laster» oder «Tatort St. Gallen» bieten diverse Einblicke in das damalige St. Gallen, aber auch Schulklassen kommen bei Kinderführungen auf ihre Kosten. Am beliebtesten ist jedoch das Angebot der klassischen Stadtführung, da viele Gäste nicht aus der Gegend kommen und einen Gesamteinblick wünschen, so Caroline Grob, Leiterin Front Office und Stadtführungen von St. Gallen Bodensee Tourismus.

Und wer geht den Wissbegierigen während den Stadtführungen voran?

Mit 20 Guides werden momentan Führungen angeboten. Diese sind zwischen 35 und 70 Jahre alt und haben den grössten Teil ihres kulturellen Wissens selbst erlernt. «Man muss sehr viel lesen, lernen, die Geschichte kennen, sich in der Stadt und Region auskennen, …», berichtet Caroline Grob. Zudem werden mehrere Monate lang verschiedene Ausbildungsblöcke bei Partnerorganisationen angeboten. Es werden Schulungen in Rhetorik oder sogar Workshops mit Schauspielern durchgeführt. Auch das Beherrschen von Fremdsprachen ist essenziell aufgrund der internationalen Besucher und Besucherinnen.

Der Beruf eines Guides ist jedoch kein Vollzeit-Job. Die Hauptsaison geht von April bis Oktober, aber auch im Dezember werden Winter-Führungen angeboten. Die Guides müssen sich trotzdem fortlaufend weiterbilden, die Ausstellungen in der Stiftsbibliothek St. Gallen und im Textilmuseum genauestens kennen. Wenn etwas Neues gebaut wird oder Veränderungen jeglicher Art in der Stadt vorgenommen werden, müssen die Guides darüber Bescheid wissen. Vor allem aber ist der Beruf der Stadtführerin oder des Stadtführers ein sozialer; Charisma, Charme, Ausstrahlung, Wissen, Instinkt, Sprache, Empathie und Humor sind gefragt. Auf die Gruppe eingehen, ein wohles und lehrreiches Ambiente schaffen: Das ist es, was einen guten Guide ausmacht.

Aber was ist, wenn es regnet?

Die Guides können ja das Wetter nicht beeinflussen! Und genau deshalb werden Führungen auch bei Wind und Wetter durchgeführt, ausser natürlich, der Gast möchte frühzeitig abbrechen.

Doch nicht nur schlechtes Wetter kann den Stadtführungen rein gar nichts anhaben, auch die Zeit besitzt hier keine Macht. Trotz Digitalisierung und heutzutage kinderleichter Google-lei sind die Führungen nicht obsolet. Das, was sie so besonders macht, ist laut Caroline Grob das Persönliche: «Mit dem digitalen Überfluss freuen sich Menschen, etwas Persönliches zu erleben. Man hat das Objekt vor Augen und bekommt direkt eine Erklärung oder Erzählung dazu. Die Leute werden einbezogen, es können Fragen gestellt werden und die Stimmung der Gruppe ist live spürbar. Jede Stadtführung ist einzigartig und steht und fällt mit dem Guide und der Gruppe.»

Stölzle /  Brányik
Autor/in
Lea Tuttlies

Lea Tuttlies (*2002) aus Amriswil studiert in Erfurt Internationale Beziehungen.

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