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Berufs- und Weiterbildungszentrum

Mit Mona Vetsch, Kölliker und Würth: BZGS feierte 20-jähriges Jubiläum

Grosse Feierlichkeiten zum 20-jährigen Jubiläum des Berufs- und Weiterbildungszentrums für Gesundheits- und Sozialberufe St.Gallen (BZGS), dem Kompetenzzentrum für Gesundheits-, Sozial- und Hauswirtschaftsberufe der Ostschweiz.

Die Ostschweiz am 29. August 2023

Strahlender Sonnenschein begleitete die festliche Atmosphäre, als das Berufs- und Weiterbildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe St.Gallen (BZGS) sein 20-jähriges Jubiläum mit einer beeindruckenden Feierlichkeit beging. Die Veranstaltung fand am vergangenen Freitag in der OLMA-Messe St.Gallen statt und zog nicht nur Mitarbeitende, Lernende und Studierende, sondern auch Gäste aus dem Bildungs-, Gesundheits-, Sozial- und Hauswirtschaftssektor an. Mona Vetsch moderierte durch den Abend, während Sophie Bright, internationale und nationale Jazzmusik-Preisträgerin, begleitet vom international etablierten St.Galler Jazzpianist Claude Diallo, musikalische Akzente setzte.

Seit seiner Gründung im Jahr 2003 mit 130 angehenden Fachpersonen Gesundheit hat sich das BZGS in den vergangenen 20 Jahren zu einer herausragenden Bildungseinrichtung mit rund 3'000 Lernenden und Studierenden an vier verschiedenen Standorten entwickelt. Diese leisten einen immens wichtigen Beitrag zur Ausbildung von Fachkräften im Gesundheits-, Sozial- und Hauswirtschaftsbereich. Der Jubiläumsevent war geprägt von einer Vielzahl von Eindrücken. Sowohl die vergangenen als auch die zukünftigen Erfolge des Bildungszentrums standen dabei im Zentrum.

BZGS

Die Feierlichkeiten begannen mit einer bewegenden Eröffnungsrede von Thomas Kuster, Rektor des BZGS. Er tauchte in die Tiefen des BZGS ein und erinnerte daran, wie die Schule vor zwei Jahrzehnten mit einer Handvoll engagierter Lehrkräfte und einer Vision gestartet war. Thomas Kuster betonte, dass nicht nur 20 Jahre erfolgreiche Bildungsarbeit gefeiert werden, sondern auch das Engagement all jener, die das BZGS zu dem gemacht haben, was es heute ist. Diesen unermüdlichen Einsatz verdankte er allen Mitwirkenden.

BZGS

Regierungspräsident und Vorsteher des Bildungsdepartements Stefan Kölliker überbrachte Grussworte der Regierung. Er betonte die Wichtigkeit der Gesundheit – sowohl die körperliche Gesundheit, wie auch die psychische und soziale Gesundheit. Als Kompetenzzentrum für Gesundheits-, Sozial- und Hauswirtschaftsberufe im Kanton St.Gallen vereint das BZGS all diese Berufe unter einem Dach.

 Der Fachkräftemangel sei spürbar, umso mehr freue es ihn, dass im Kanton St.Gallen der Beruf Fachfrau/Fachmann Gesundheit EFZ auch in diesem Jahr wieder am zweitmeisten gewählt wurde und der Beruf Fachfrau/Fachmann Betreuung EFZ seit Jahren zu den 10 meist gewählten Lehrberufen zählt. Er stellte in Aussicht, mit der Umsetzung der Pflegeinitiative die Ausbildung in der Pflege rasch und wirksam zu stärken, indem die Aus- und Weiterbildung finanziell unterstützt und Ausbildungsplätze sichergestellt werden. Die ersten Massnahmen werden bereits nächstes Jahr in Kraft treten, das gesamte Massnahmenpaket stehe im 2025 bereit.

Stefan Kölliker

Stefan Kölliker, Regierungsrat und Vorsteher des Bildungsdepartements des Kantons St.Gallen.

Ständerat und ehemaliger Regierungsrat Benedikt Würth sprach die Zuständigkeiten von Bund, Kantonen und Gemeinden an – sei es in der Politik oder in der Bildung. Er plädierte dafür, dass der Bund zum Zuge kommen soll, wenn die Erfüllung einer Aufgabe die Leistungsfähigkeit der Kantone übersteigt. So auch bei der Pflegeinitiative. Der Bund stelle Fördermittel im grossen Umfang zur Verfügung – die Bildungsverantwortung liege aber weiterhin bei den Kantonen und das sei auch richtig und sinnvoll.

Benedikt Würth zitierte den Ökonom Peter Drucker, der einmal sagte: «Es ist wichtiger, das Richtige zu tun, als etwas richtig zu tun.» Die duale Berufsbildung sei dazu ein gutes Anschauungsbeispiel, so Benedikt Würth. Er glaube insgesamt, es werde hier das Richtige richtig getan. Während die Ausbildungsbetriebe die praktische Lernerfahrung schaffen würden, böten die Berufsfachschulen die Grundlagen für den Erwerb von allgemeinem und berufsbezogenem Wissen. Das sei für ihn der Erfolgsmix für eine optimale Bildung.

Zu den Stärken unseres Systems gehöre aber auch die hohe Durchlässigkeit, denn kein Abschluss ohne Anschluss. Die Geschichte des BZGS am heutigen Jubiläumstag zeige auf: wenn Verantwortliche sich für Schulen mit starkem inhaltlichem Profil und guter Vernetzung in die Ausbildungsbetriebe einsetzen, dann nehme die Politik den Ball auf. Dann werde aus einer kleinen Pflanze ein starker Baum. Und das BZGS sei heute ein sehr starker Baum.

BZGS

Mona Vetsch ermöglichte den Gästen im Gespräch mit Botschafterinnen und Botschaftern Einblicke in deren persönlichen Geschichten am BZGS. So begrüsste sie auf der Bühne Matthias Frei, der mit spürbar viel Herzblut aus seinem Alltag als Lernender Fachmann Betreuung EFZ, Fachrichtung Kinder, berichtete und den angestrebten Abschluss mit einem «Papi EFZ» gleichsetzte. Tamara Schäfler, Dozentin der Höheren Fachschule Operationstechnik am BZGS, war selber einst Lernende Fachfrau Gesundheit am BZGS und absolvierte anschliessend auch die Höhere Fachschule Operationstechnik am BZGS bevor sie die pädagogische Laufbahn einschlug. Aufgrund ihres unbändigen Wissensdurstes, den sie am BZGS stillen konnte, verglich sie sich mit der ‘kleinen Raupe Nimmersatt’. Denise Eigenmann Giacopuzzi, Leiterin Aus- und Weiterbildung im Departement Pflege des Kantonsspitals St.Gallen und Mitglied der Berufsfachschulkommission des BZGS, erinnerte sich an die alten Zeiten, in denen sie selbst in der Pflege tätig war.

Besonders amüsant für das Publikum war ihr mitgebrachtes Klassen-Foto der damaligen ‘Krankenschwestern’ in ihrer Sonntags-Uniform. Pascal Fahrni, ehemaliger Lernender Fachmann Gesundheit EFZ und Studierender HF Pflege am BZGS sowie Gewinner bei ‘Schweizer Jugend forscht’ konnte stolz verkünden, am Vortag das Nachdiplomstudium Notfallpflege NDS HF bestanden zu haben. Das Publikum würdigte diese Leistung mit einem Applaus. Selbstredend, dass Pascal Fahrni dazu aufrief, sein Wissen stets mit Weiterbildungen aktuell zu halten.

Sonja Schläpfer, Chefexpertin der OdA Hauswirtschaft, nutzte die Gelegenheit, um auf die Wichtigkeit der vielfältigen Aufgaben im Hintergrund hinzuweisen, welche die Hauswirtschaftsberufe übernehmen. Da sie selber bei der Entwicklung des neuen Berufsbilds Fachfrau / Fachmann Hotellerie-Hauswirtschaft EFZ mitwirkte, konnte sie die Gäste aus erster Hand über die Zusammenlegung der bisherigen Berufe Hotelfachfrau/-mann EFZ und Fachfrau/Fachmann Hauswirtschaft EFZ informieren.

Mona Vetsch

Jakob Aerni, Leiter Hausdienst Grundbildung Rheineck, berichtete über seine vielfältigen Aufgaben im Hausdienst und in der Gärtnerei am Standort Rheineck, zu denen auch die Pflege der grossen Parkanlage gehöre. Für ihn sei es selbstverständlich mitanzupacken, wenn Unterstützung gefordert ist. Dies bewies er auch mit der prächtigen Blumendekoration des Festanlasses, welche mehrheitlich aus BZGS-eigenen Blumen aus Rheineck bestand.

Schliesslich tauchte Christian Gertsch, Präsident der Berufsfachschulkommission, in seinem Schlusswort wieder aus den ‘Meerestiefen’ auf; aus den Tiefen der Bildungswelt, der Berufswelten von Gesundheit und Sozialem und der Arbeitswelten mit und für Menschen. Christian Gertsch wünschte dem BZGS, dass es sich weiterentwickle und entfalte, eine Inspirationsquelle für Berufsleute im Gesundheits- und Sozialbereich sei und somit einen wertvollen Dienst an unsere Gesellschaft leiste.

In einem festlichen Ambiente feierten die Gäste bei angeregten Gesprächen zur Jazz-Musik von Sophie Bright und Claude Diallo und genossen dabei kulinarische Köstlichkeiten. Die 20-Jahr-Jubiläumsfeier des BZGS war nicht nur eine Gelegenheit, auf die Vergangenheit zurückzublicken, sondern auch, um einen Blick in die vielversprechende Zukunft der Gesundheits- Sozial- und Hauswirtschaftsberufe zu wagen. Das BZGS hat in diesen zwei Jahrzehnten seine Bedeutung für die Bildungslandschaft nachhaltig etabliert und wird weiterhin seinem definierten Unternehmenszweck, der bedarfsgerechten Aus- und Weiterbildung von qualifizierten Fachpersonen in Gesundheits-, Sozial- und Hauswirtschaftsberufen für die Ostschweiz, nachkommen.

Stölzle /  Brányik
Autor/in
Die Ostschweiz

«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund 300'000 Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG, ein Tochterunternehmen der Galledia Regionalmedien.

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