Vom 16. bis 19. Juni werden in St.Gallen die National Summer Games von Special Olympics Switzerland ausgetragen. Für OK-Präsident Martin Rutishauser wird es der letzte sportliche Grossanlass sein, den er mitorganisiert.
Special Olympics ist die weltweit grösste Sportbewegung für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und ist in praktisch allen Ländern der Welt vertreten. Die 2009 verstorbene Schwester von John F. Kennedy, Eunice Kennedy-Shriver, gründete Special Olympics im Jahr 1968. Die Bewegung wird seit 1988 auch vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) anerkannt, was ihr erlaubt, «Olympics» offiziell im Namen zu verwenden. Seit 1995 ist Special Olympics Switzerland in der Schweiz als unabhängige Stiftung vertreten.
Alle vier Jahre finden in der Schweiz nationale Sommer- beziehungsweise Winterspiele statt. Die nächsten Sommerspiele werden vom 16. bis 19. Juni in St. Gallen durchgeführt. «Wir haben den Zuschlag für die Ausführung der Spiele bereits 2019 erhalten», freut sich Martin Rutishauser. Der 73-jährige ehemalige Handballer war 13 Jahre lang Generalsekretär von Swiss Olympic und ist Präsident des Organisationskomitees für die National Games in St.Gallen.
Chance für alle
Das Sportangebot von Special Olympics umfasst 36 Sommer- und Wintersportarten. In der Schweiz sind im Sommer von Basketball und Boccia über Fussball und Golf zu Schwimmen und Tennis insgesamt 14 Sportarten offiziell im Programm. «Plus Handball», fügt Rutishauser an und erklärt: «Es wird ein Promotionsturnier sein. Wenn es erfolgreich ist, wird Handball hoffentlich schon bald zur 15. offiziellen Sommersportart.»
An den Special Games können alle Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung teilnehmen. Rutishauser sagt: «Die Sportler müssen mindestens 8 Jahre alt und in der Lage sein, ohne Hilfe am Wettkampf teilzunehmen. Am Wettkampfplatz darf der Coach nämlich nicht mehr eingreifen.» Zudem sollten die Teilnehmer vorher schon einmal an regionalen Sportanlässen teilgenommen haben. «Am Tag vor den offiziellen Wettkämpfen finden Testwettkämpfe statt, damit alle Teilnehmer in mehr oder weniger homogene Leistungsgruppen eingeteilt werden können», erklärt Rutishauser weiter. Die Athleten treten nämlich in Gruppen von maximal 8 Personen an. «Jeder soll eine Chance haben, einen Erfolg feiern zu können. Das macht die Spiele dann zu einem wirklich emotionalen Anlass», fügt der OK-Präsident an.
Eröffnungsfeier mit Viola Amherd
Bevor der Startschuss fallen kann, hat Rutishauser und sein Organisationskomitee allerdings noch einiges zu stemmen. «In Kürze werden zum Beispiel die Einladungen an Vertreter und Vertreterinnen aus Politik und Wirtschaft verschickt», versichert Rutishauser, der sich freut, dass Bundesrätin Viola Amherd bereits zugesagt hat, am 16. Juni die Spiele offiziell zu eröffnen.
«Wir sind auf Kurs», bestätigt Rutishauser, der mit diesen Spielen seinen letzten sportlichen Grossanlass organisiert. «Was wir jetzt noch suchen, sind gut 1500 Personen, die uns als Volunteer helfen, dass die National Games reibungslos über die Bühne gehen und für alle Teilnehmenden zu einem unvergesslichen Anlass werden.» Rutishauser rechnet mit 2500 bis 3000 Volonteer-Einsatztagen, die dafür nötig sind. Anmelden kann man sich über die Webseite von Swiss Volunteers oder über die Webseite der National Games.
Michel Bossart ist Redaktor bei «Die Ostschweiz». Nach dem Studium der Philosophie und Geschichte hat er für diverse Medien geschrieben. Er lebt in Benken (SG).
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