In der Stadt St.Gallen kann man es dem «Stadtmelder» mitteilen, wenn etwas nicht funktioniert. Manchmal heisst es dann: Warten.
«Nachfolgend können Sie uns Mängel oder Lob, welche die städtische Infrastruktur betreffen, einfach und bequem melden. Je präziser die Meldung, desto schneller und effizienter erfolgt die interne Abklärung, vielen Dank.»
So wird auf der Webseite der Stadt St.Gallen der sogenannte «Stadtmelder» präsentiert. Mit einer Auswahlmaske kann man sein Problem näher schildern: Wo liegt es geografisch, was betrifft es? Aufgeführt sind beispielsweise Schmierereien, Abfall, Signalisationen oder Grünflächen.
Besonders hübsch: Jeder Nutzer kann alle Meldungen einsehen. Was hat ein anderer bemängelt, und wie ist der Stand der Problemlösung? Ist es erst in Bearbeitung oder bereits erledigt? Auf einer Übersichtskarte lassen sich auch gleich die «Brennpunkte» auf Stadtgebiet lokalisieren.
Dabei zeigt sich, dass viele der Meldungen sehr schnell verfolgt und erledigt werden. Viele - aber nicht sämtliche. Denn nicht alle machen eine gute Erfahrung mit dem Stadtmelder.
So beklagte sich am 12. Juni ein Anwohner an der Dufourstrasse, dass eine Lampe gegenüber seines Wohnhauses schon seit langer Zeit nur sehr sporadisch leuchte. «Ich gehe jeden Abend mit meinem Hund auf dem Curtiweg spazieren, und meistens brennt diese Lampe gar nicht. Danke für die Behebung!», schreibt der Mann.
Danach geschah erstmal lange nichts. Am 28. Juni erkundigte sich der Bewohner: «Leider wurde meine Benachrichtigung vom 12. Juni 2018 noch nicht bearbeitet resp. in Ordnung gebracht. Dauert es nicht etwas gar lange, bis ein profanes Lämpchen gewechselt wird?»
Die Antwort des Stadtmelders kam blitzschnell. Zehn Minuten nach der erneuten Anfrage hiess es, man habe das Anliegen an die entsprechende Stelle weitergeleitet und diese nun noch einmal daran erinnert.
Für den Urheber der Meldung ein kleiner Trost. Es gehe lediglich «um den minutenschnellen Austausch eines kleinen Lämpchens», sagt er gegenüber «Die Ostschweiz». Der Stadtmelder sei für ihn ein Fall von «grosse Ankündigung, kleiner Auftritt».
Möglicherweise ist auch einfach das Thema Beleuchtung ein Schwachpunkt, während es in anderen Bereichen gut funktioniert. Denn beim Stadtmelder offen sind zwei weitere Anfragen vom 19. Juni, welche die Beleuchtung betreffen.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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