logo

Internationales Treffen abgesagt

Event geplatzt: Auch Ostschweizer Wirtschaft von Coronavirus betroffen

Ein Unternehmen wollte Anfang März den geplanten Neubau einer Fabrik im Osten der Stadt St.Gallen vorstellen. Dies im Rahmen der «internationalen Vertretertage» der Firma. Nun fällt der Anlass ins Wasser. Das Risiko aufgrund des Coronavirus wird als zu hoch eingeschätzt.

Stefan Millius am 25. Februar 2020

Es sollte eine grosse Kiste werden. Auf den 4. März lud das Industrieunternehmen Regloplas zur Vorstellung seines Neubauprojekts ein. Über 100 Mitarbeiter sind derzeit dort angestellt, die Tendenz sei steigend, wie die Firma sagt. Schon heute ist sie im Osten der Stadt St.Gallen angesiedelt, nun ist an der Martinsbruggstrasse ein Neubau geplant - «grösser und von Grund auf neu durchdacht», so das Unternehmen. Die Regloplas ist im BEreich der Temperiergeräte tätig.

Wie der Neubau und die Startphase aussehen sollen, hätte am bewussten Tag vor Ort präsentiert werden sollen. Dies in der Mitte eines viertägigen Treffens der internationalen Vertreter der Regloplas. Dieses wurde nun aber abgesagt und auf unbestimmte Zeit verschoben - und damit auch die bewusste Neubaupräsentation.

Grund ist die aktuelle Situation rund um das Coronavirus. Man habe den Entscheid getroffen, «um die Gesundheit unserer globalen Vertriebspartner sowie unserer Mitarbeiter zu schützen», heisst es in einer Mitteilung an die Medien, die ebenfalls zur Neubaupräsentation eingeladen worden waren.

Der Event mit Spatenstich soll «zu gegebener Zeit» doch noch stattfinden. Inzwischen hat sich die Lage aber bekanntlich mit dem ersten bestätigten Corona-Fall in der Schweiz eher noch verschärft.

Der Kanton St.Gallen sieht das Ganze etwas lockerer, macht aber auch deutlich, dass die Regloplas im konkreten Fall wohl richtig gehandelt hat. Etwa zeitgleich mit der Bekanntgabe der Absage des Treffens versandte die Staatskanzlei im Auftrag der Kantonsärztin nämlich neueste Informationen zum Umgang mit dem Coronavirus. Dort heisst es: «Zum aktuellen Zeitpunkt sind Absagen von Veranstaltungen grundsätzlich nicht notwendig. Der Kanton bittet die Veranstalter jedoch, Listen der Teilnehmenden mit genauen Kontaktdaten zu führen, insbesondere bei Veranstaltungen mit internationalen Gästen.» Bei letzteren mit Gästen aus den Risikogebieten gemäss Bundesamt für Gesundheit werde die konkrete Situation vom Kantonsarztamt individuell beurteilt. 

Stölzle /  Brányik
Autor/in
Stefan Millius

Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.

Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.