Sieben Fragen, sieben Antworten. Manchmal mit mehr, manchmal mit weniger Tiefe. Heute: Beat Krähemann, Präsident der Theatergruppe Wängi. Er erlebte kürzlich ein klares Highlight: Die Rettung von sechs Turmfalken-Babys aus dem Kirchturm in Wängi.
Was war Ihr absolutes Highlight in den vergangenen Tagen?
Die Rettung von sechs Turmfalken-Babys aus dem Kirchturm in Wängi. Die Falkeneltern haben die Brut aus unbekannten Gründen aufgegeben und die dreiwöchigen Kleinen sich selbst überlassen. Um sie vor dem Hungertod zu bewahren, durften wir die Küken nach Rücksprache mit Fachleuten in die Wildvogelstation Kreuzlingen bringen.
Welche Gefühle löst ein solches Highlight jeweils bei Ihnen aus? Und haben Sie das Bedürfnis, es ordentlich zu feiern?
Ich bin dankbar, dass wir die die Turmfalken retten konnten, aber natürlich auch etwas traurig, da wir nicht wissen, was mit den Turmfalken-Eltern passiert ist. Es hat uns wieder einmal aufgezeigt, dass die Natur ganz eigene Regeln hat und halt nicht immer alles so funktioniert wie wir uns das vorstellen. Feiern werden wir dann, wenn wir die sechs Vögel Ende Juli auswildern dürfen.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um? Und welches war die letzte grössere Niederlage?
Grosse Niederlagen kenne ich eigentlich nicht. Wenn mal nicht alles so läuft, wie ich es mir gewünscht oder vorgestellt habe, bin ich natürlich schon enttäuscht. Positiv denken hilft aber dann darüber hinweg, und es kommen ja auch immer wieder bessere Zeiten.
Würden Sie von sich sagen, dass Ihre Work-Life-Balance intakt ist? Und falls nicht: Woran liegt es?
Ja klar, meine Work-Life-Balance ist absolut intakt. Mit einem ausgeglichenen Job, vielfältigen Freizeitbeschäftigungen und einer tollen Familie im Hintergrund, kann es nur gut kommen.
Welchen grossen Traum möchten Sie sich noch erfüllen? Und was hat Sie bisher davon abgehalten?
Eine längere Reise mit dem Wohnwagen in den hohen Norden steht noch auf der Wunschliste. Dafür reichen einfach 2 Wochen Ferien nicht. Aber es dauert ja nicht mehr so lange und ich habe 52 Wochen Ferien…
An welchem Punkt in Ihrem Leben hätte die Entwicklung ganz anders verlaufen können. Und wieso?
Wenn die Rekrutenschule nicht dazwischen gekommen wäre, hätte ich eventuell meinen Aufenthalt auf einer grossen Farm in Canada verlängert, und wer weiss, vielleicht wäre ich dort geblieben…
Was soll auf keinen Fall auf Ihrem Grabstein stehen?
«Ungebraucht zurück»
Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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