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Interessenanalyse durchgeführt

Flugplatz St.Gallen-Altenrhein soll «massvoll weiterentwickelt» werden

St.Gallen und Vorarlberg wollen rund um den Flugplatz St.Gallen-Altenrhein enger zusammenarbeiten. Angestrebt wird «eine massvolle Entwicklung». Auslöser der Gespräche ist die verfahrene Situation: Während die Wirtschaft gern mehr Betrieb hätte, gibt es eine lautstarke Opposition dagegen.

Stefan Millius am 23. November 2018

Über Ländergrenzen hinweg haben der Kanton St.Gallen und das Land Vorarlberg eine «Interessenanalyse» in Auftrag gegeben. Diese soll zeigen, wie man gemeinsam weiter vorgehen soll rund um den Flugplatz St.Gallen-Altenrhein.

Die Analyse wurde laut einer Mitteilung vom Vorarlberger Büro «stadtland» durchgeführt. Befragt wurden neben den österreichischen und schweizerischen Behördenvertretern die Bürgermeister und Gemeindepräsidenten im Umkreis des Flugplatzes, verschiedene Interessenvertreter der Wirtschaft und des Tourismus, Unternehmensvertreter, Vertreter von Natur und Umwelt, die Aktion gegen Fluglärm und nicht zuletzt die Flugplatzbetreiberin selber.

Ein erstes Ergebnis der Analyse: Ein «runder Tisch» mit den Gemeinden wird ins Leben gerufen. Zudem soll eine Arbeitsgruppe zusammen mit dem Bundesamt für Zivilluftfahrt mögliche Anpassungen des Staatsvertrags prüfen. Ziel sei es, den Verzicht auf eine Konzessionierung rechtlich verbindlich zu regeln.

Auch wenn der Flugplatz 2026 sein hundertjähriges Bestehen feiern wird: Ins Bewusstsein gerückt ist er erst richtig 1985, als eine Linienverkehrsverbindung nach Wien ins Leben gerufen wurde. Heute wird diese vier Mal pro Werktag angeboten. Dazu kommen diverse Charterverbindungen Richtung beliebte Ferienziele, vor allem im Sommer.

Wirklich still wurde es um den Flugplatz seither nie. Gegner des Flugplatzes - beziehungsweise von zu viel Betrieb dort - haben sich früh formiert und waren mal mehr, mal weniger aktiv. Gleichzeitig fordern Wirtschaftskreise eine Weiterentwicklung des Flugplatzes. Eine Absicht, die bei umliegenden Gemeinden und Naturschützern auf Abwehr stösst.

Die Interessenanalyse zeige, dass die Kommunikation verbessert werden müsse, heisst es in der Auswertung. Mit allen Interessengruppen solle ein regelmässiger Informationsaustausch stattfinden. Und auch der Flugplatz selbst müsse möglichst transparent informieren.

Gleichzeitig brauche es ein «politisches Bekenntnis zur Bedeutung des Flugplatzes» und ein klares Leitbild seitens Flugplatzbetreiberin, was die künftigen Absichten angeht.

Der Linien-, Charter- und Businessverkehr solle erleichtert werden: Darüber ist sich eine Mehrheit der Befragten einig. Gleichzeitig sollen diese Anpassungen aber kompensiert werden durch Einschränkungen in anderen Bereichen wie der Sportfliegerei oder Helikopterflügen.

St.Gallen und Vorarlberg wollen nun regelmässig in Kontakt bleiben und klären, wie die weiteren Vorschläge aus der Analyse umgesetzt werden können.

Stölzle /  Brányik
Autor/in
Stefan Millius

Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.

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