Karl Müller freut sich über den 27 Tonnen schweren Findling, welcher mit einem Spezialtransporter nach Roggwil gebracht wurde. (Bild: Ralph Dietsche)
Bei Aushubarbeiten in Berg wurde ein riesiger Findling freigelegt. Nun hat der schwere und wohl mehrere zehntausend Jahre alte Felsbrocken einen neuen Besitzer. Karl Müller liess ihn nach Roggwil transportieren. Hier soll er als Grundstein für den Bau einer neuen Freiluft-Arena dienen.
Die Bauarbeiten bei der Dorfwiese in Berg schreiten zügig voran. Bei den Aushubarbeiten wurde ein grosser Steinbrocken gefunden und freigelegt. Karl Müller jun. erfuhr durch einen Bericht im Magazin «Felix» davon. Für ihn war sofort klar: Dieser geschichtsträchtige und jahrtausendalte Findling muss für die Nachwelt erhalten bleiben.
Kurzerhand nahm er mit dem Bauherrn Felix Koller Kontakt auf und bekundete sein Interesse am Felsbrocken. «Ich erklärte ihm, dass ich den Findling als Grundstein für den Bau unserer Freiluft-Arena in Roggwil nutzen möchte. Dieser Felsbrocken soll unserer Veranstaltungs- und Kulturarena eine Art Seele verleihen», erklärt Karl Müller, während der 27 Tonnen schwere Stein mit einem Kran auf einen Spezialtransporter verladen wird. Der Bauherr sei sofort von der Idee begeistert gewesen und habe Hand geboten den Riesenfindling zu retten. Hätte niemand Interesse am besonderen Fund gezeigt, wäre er vermutlich in der Baugrube gesprengt worden.
Kostspielige Zügelaktion
Für das Verladen und den Transport des riesigen Felsbrockens von Berg nach Roggwil wurden Spezialfirmen beauftragt. Die Kosten für die ungewöhnliche Zügelaktion dürften sich im fünfstelligen Bereich bewegen. Karl Müller zeigt sich begeistert über das Schmuckstück neben seiner Scheune im Zentrum von Roggwil: «Der Findling ist ein Relikt aus der Gletscherzeit. Wir gehen davon aus, dass sich dieser vor mehreren zehntausend Jahren vom heutigen Werdenberg oder Rheintal Richtung Bodensee vorgearbeitet hat.»
Karl Müller freut sich über den 27 Tonnen schweren Findling, welcher mit einem Spezialtransporter nach Roggwil gebracht wurde. (Bild: Ralph Dietsche)
Um mehr über die Geschichte und die Zusammensetzung des Findlings zu erfahren, wird Karl Müller einen Fachmann beiziehen. Vorerst will er den geschliffenen Felsbrocken nun aber eigenhändig von der Erde befreien, reinigen und so die Gesteinsstruktur zum Vorschein bringen.
Erfolgreiche Grundsteinlegung
Mit der Versetzung des 27 Tonnen schweren Steins erfolgte symbolisch die Grundsteinlegung für ein weiteres Projekt. Die Familie Müller wird nämlich hinter einer alten Scheune, welche direkt neben dem kybun-Tower in Roggwil steht, eine Art Amphitheater bauen. Die Freiluft-Arena soll Platz für rund 200 Personen fassen und für verschiedene Veranstaltungen dienen. «Unser Ziel ist es, hier nebst Firmenanlässen und Schulungen für unsere Partner auch kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen durchzuführen. Ich denke dabei an kleinere Konzerte, Vorträge oder Darbietungen», erklärt der Unternehmer Karl Müller.
Das Freiluft-Theater soll zusammen mit der Scheune ein zusätzliches Angebot darstellen und zur Attraktivität der Gemeinde Roggwil beitragen. «Wir wollen damit aufzeigen, dass unser Wohnort innovativ, vielseitig und beständig ist», sagt Karl Müller. Genau diese Beständigkeit symbolisiert der jahrtausendalte Riesenfindling.
Ralph Dietsche ist Geschäftsführer und Inhaber der Kommunikationsagentur radikom GmbH mit Sitz in Rüthi.
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